Name: Edward Heward Bunker
Geboren: 31. Dezember 1933
Gestorben: 19. Juli 2005
Berufe: Schriftsteller
Pseudonyme: –
Biografie
Edward Heward Bunker wurde als Sohn einer Revuetänzerin und eines Bühnenarbeiters geboren, deren Ehe aber fünf Jahre später zerbrach und dem Jungen einen Platz im Waisenhaus einbrachte. Aber von dort und später auch von anderen Heimen setzte sich Bunker immer wieder ab, auch wenn mit jedem Mal die Zustände härter wurden. Ladendiebstahl und andere vergehen brachten ihn schließlich ins Jugendgefängnis. Doch der Aufenthalt wirkte wenig resozialisierend, stattdessen lernte Bunker sich als Jungspund zwischen den anderen harten Jugendlichen zu behaupten. Mit vierzehn wurde er seiner Tante anvertraut, aber zwei Jahre später bereits wegen einem Bewährungsverstoß erneut einkassiert. Diesmal wartete jedoch das Gefängnis auf ihn. Im Los Angeles County Jail stach er einen anderen Inhaftierten in der Dusche nieder, und sicherte sich einen Ruf als furchtloser Insasse. Laut Bunkers Autobiographie ein notwendiges Vorgehen, um seine Sicherheit und Ruhe zu garantieren.
In die Geschichten des bekannten San Quentin State Prison ging Bunker kurz darauf ein, als er 1951 als jüngster Insasse aufgenommen wurde. Der Siebzehnjährige landete dabei für einige Zeit in Einzelhaft, die in der Nähe des Todestraktes untergebracht war. Dort saß der Mörder Caryl Chessmann, der auf seiner Schreibmaschine an seinem Roman Todeszelle 2455 (Cell 2455, Death Row, 1954) arbeitete und Bunker einen Auszug daraus zukommen ließ.Mit einer Schreibmaschine ausgerüstet, die ihm Wallis-Ehefrau Louise Fazenda verschaffte, fing Bunker selbst an zu schreiben. Das erste Manuskript wurde aus dem Gefängnis geschmuggelt, fand zwar keinen Verleger, bildete aber die Basis für No Beast So Firece.1956 auf Bewährung entlassen, hielt sich Bunker mit kleineren Jobs über Wasser und kämpfte gegen seine kriminelle Veranlagung an. Schließlich verfiel er wieder in alte Muster und wurde erneut verurteilt, diesmal zum Dienst auf einer Gefängnisfarm, von der er sich gleich wieder absetzte und ein Jahr auf der Flucht lebte. Hier verlegte er sich auf Raubüberfälle, aber ein gescheiterter Bankjob zog seine Verhaftung nach sich. Um dem Gefängnis zu entgehen, gab er vor verrückt zu sein und hatte damit vor Gericht Erfolg.
Nach seiner Entlassung mischte Bunker im Drogengeschäft mit, wurde jedoch für bei einem weiteren Banküberfall gefasst und zu fünf Jahren verurteilt. Im Gefängnis schrieb Bunker weiter und veröffentlichte 1973 seinen Erstling für No Beast So Firece, zu dem Dustin Hoffman die Filmrechte erwarb. Bereits 1975 auf Bewährung draußen, konzentrierte er sich auf die Schreiberei und Schauspielerei, um sein Leben zu finanzieren. Weitere Romane folgten, dazu arbeitete er an Drehbüchern und trat in kleinen Rollen in The Running Man, Tango & Cash oder Reservoir Dogs auf.
Im Juli 2005 verstarb Bunker an den Komplikationen einer Operation.
Links
Porträt “Na, was erwartest du?”
Bibliografie
Deutscher Titel | Originaltitel | Jahr |
Wilder als ein Tier | No Beast So Fierce | 1973 |
Ort der Verdammnis | The Animal Factory | 1977 |
Der letzte Coup | Dog Eat Dog | 1996 |
– | Little Boy Blue | 1997 |
– | Mr Blue: Memoirs of a Renegade | 1999 |
– | Education of a Felon: A Memoir | 2001 |
Lockruf der Nacht | Stark | 2007 |