Ein Auftrag für das Detektivbüro Cool & Lam führt das New Yorker Ermittlerduo ins schöne New Orleans. Dort sollen sie die untergetauchte Roberta Fenn ausfindig machen. Wie es aussieht, eine schnell zu erledigende Scheidungsgeschichte. Mit ein wenig Routinearbeit hat Lam die Dame auch gleich ausfindig gemacht. Doch dann geben sich plötzlich Ungereimtheiten die Klinke in die Hand und das Duo steckt Hals über Kopf in einem perfiden Fall aus Betrug und Mord. Wer will hier wen hinters Licht führen und vor allem: warum? Lam muss seinen ganzen Grips aufbringen, um Gerechtigkeit walten zu lassen. Während Bertha im Hintergrund an ganz anderen Fäden für ihr Geschäft zieht.
Kommentar
Unter einem seinem bekanntesten Pseudonym A.A. Fair schrieb Erle Stanley Gardner ein weiteres Ermittlerduo in den Großraum der Hard-boiled-Unterhaltung. Statt Mason und Drake sind es hier die ungleichen Cool und Lam, die sie mit undurchsichtigen Klienten und vertrackten Fällen herumschlagen. Das tun sie als dynamisches Team – Bertha kümmert sich um die Finanzen und Geschäftsbeziehungen, Lam setzt seinen Verstand und seine Beine ein. Dabei bekriegen sie sich auf liebevolle Weise – Lam zieht seine Partnerin mit ihren Essgewohnheiten auf, Bertha hingegen hat Donald wegen seinem Mangel an finanziellem Fingerspitzengefühl auf dem Kieker. Doch unter ihrem gegenseitigen Kritteln halten die beiden zusammen wie Pech und Schwefel. Das schadet nicht, denn gerade Der Dunkle Punkt entpuppt sich in seinem Verlauf als recht komplizierte Geschichte um Täuschung, mehr Täuschung und Mord. Dabei halten sich die Actionanteile im Hintergrund – Lam nutzt bevorzugt seinen Kopf und schnippische Kommentare, statt die Konfrontation zu suchen (mal abgesehen davon, dass er selten eine Waffe bei sich trägt und im Vergleich zu Bertha eher ein Hänfling ist). Davon abgesehen hat der Roman aus dem Jahr 1942 aber alles, was ein hartgesottener Krimi so braucht: hübsche Damen, undurchsichtige Gegenspieler, Schatten aus der Vergangenheit und natürlich die ein oder andere Leiche.
Fazit
Durchaus gute Krimikost. Nicht zu seicht, die Eigenarten der beiden Protagonisten nehmen nicht zu viel Platz ein und die Story ist auch ganz annehmbar. Zudem hält Der Dunkle Punkt am Ende noch einen kleinen Dreh bereit, der die Beziehung zwischen Bertha und Donald noch mal in neues Licht rückt.
Fakten
Der Dunkle Punkt
Originaltitel: Owls Don’t Blink, 1942
Erle Stanley Gardner, A.A. Fair