1994. Das Jahr, in dem Portishead ihr Debüt Dummy veröffentlichten. Die Zeit von Radio, Kassetten fürs Auto und MTV-Videos. Ich erinnere mich an herbstliche Morgenstunden. Nachlassende Nacht, sich auflösender Nebel, dunkle Wälder, schlafende Ortschaften. Irgendwo im Siegburger Umland. Auf dem Weg zum Dienst zu unsäglich früher Stunde. Allein mit der Welt und dunklen Gedanken. Und der Musik. Oh, dieser Musik. Wie sehr konnte man sich in diesem Klang verlieren? In dieser unglaublichen Stimme von Beth Gibbons, der darin mitschwingenden Furcht und Sehnsucht und einem winzigen Funken Hoffnung. 

You don’t get something for nothing, turn now 
Mmm, gotta try a little harder 
It could be sweet 

-Portishead, It Could Be Sweet 

In den Soundkonstruktionen und Samples von Geoff Barrow und dem Gitarrespiel von Brian Utley, so voller Film noir und Jazz. Wie zerkratzte Erinnerungen, die immer wieder an die Oberfläche dringen. Das alles kulminierte in ihren noiresken Musikvideos – Sour Times, Glory Box oder To Kill a Dead Man. Den Begriff TripHop nutzen Portishead übrigens nicht selbst für ihre Musik, eine kleine Ähnlichkeit zur Entstehung des Begriffs Film noir. 

1998 habe ich Portishead live in der Philipshalle in Düsseldorf gesehen und dann 2008 nochmal im Kölner Palladium zur Veröffentlichung ihres dritten Albums. Lange her.  

Dummy bleibt ein Album für die Ewigkeit.  

Glory Box 
Wohl mein ewiger Favorit. Vor allem der Buildup zum Finale… 

Sour Times 
Natürlich auch ein Klassiker, nicht nur wegen des Videos. Aber mit gefiel die Airbus Reconstruction fast noch besser… 

To Kill a Dead Man 
Mehr Hommage an den Film noir geht nicht. 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert