Roy Nichols und seiner Frau Bess haben ihr gesamtes Geld in ein heruntergekommenes Motel gesteckt. Sobald davor die neue Schnellstraße gebaut wird, erhoffen sie sich das große Geschäft. Bis dahin müssen sie viel Arbeit und jeden verdienten Dollar in die Instandsetzung stecken. Als dann aber die Pläne für die neue Straße auf Eis gelegt werden, droht der amerikanische Traum zu einem Alptraum zu werden. Denn ohne einen weiteren Bankkredit stehen sie vor dem Ruin. Und die Bank zahlt nicht. Auch Roys Bruder weigert sich, Geld zu investieren.
Doch dann stolpert Roy über eine attraktive Blondine, einen nervösen Gangster und einen Koffer voller Geld. Eh er sich versieht, ist der Ganove tot und Roy mit der Frau samt Bargeld auf der Flucht. Wenn er ihr hilft, sich mit dem Koffer abzusetzen, will sie ihm genügend Geld geben, um sein Motel zu retten. In Anbetracht der vielen Dollarscheine, wirft er seine Bedenken kurzerhand über Bord. Auch wenn er ahnt, dass ihm damit Ärger ins Haus steht. Wie viel, hätte er sich beim besten Willen nicht ausmalen können. Denn schon bald hat er nicht nur die Polizei im Motel, sondern einen knallharten Killer und die erste Leiche. Doch die Gier hat ihn gepackt und er setzt alles auf eine Karte – denn das Geld soll ihm gehören.
Kommentar
Wie so viele Noir-Protagonisten, knüpft sich Roy Nichols aus besagtem roten Schal nach und nach seine eigene Schlinge. Anfangs geht sein Leben langsam, aber stetig den Bach runter und Dinge außerhalb seiner Macht treiben ihn immer tiefer in die Bredouille. Als er aber beschließt, eine Abkürzung zum schnellen Geld zu nehmen, gerät sein Leben vollends außer Kontrolle. Und wie so oft, kann er die Reißleine nicht rechtzeitig ziehen, sondern lässt sich von seiner Gier treiben. Im Gegensatz zu anderen Protagonisten, hätte er sogar Gründe, sich gegen den Sog zu stemmen, aber am Ende kann er nicht anders. Bleibt nur die Frage, ob sich die selbst geknüpfte Schlinge zuzieht, oder das Schicksal ihm wenigstens noch einmal davon kommen lässt.
Fazit
Guter, geradliniger Brewer, in dem die Hoffnung trügerisch ist und jeder Handlung noch größeres Chaos nach sich zieht.
Fakten
The Red Scarf
Originaltitel: Bezahle oder stirb, 1958
Gil Brewer