Eine Millionen Dollar! Sie liegen direkt vor Denton Farr. Er braucht nur die Hand danach ausstrecken und die Lohngelder des örtlichen Militärstützpunktes gehören ihm. Gut, er braucht noch einen bombensicheren Plan, wie er vor der Army die Kohle aus der Bank entwenden kann. Vor allem aber, wie er lebend davon kommt. Denn nicht nur das Gesetzt wird knallhart hinter ihm her sein, sondern auch das Syndikat, dessen organisierten Geschäfte durch einen spektakulären Bankraub in Unruhe kommen würden. Aber Farr hat seine Fassade als erfolgreicher Geschäftsmann und Barbesitzer nicht umsonst auf einer kriminellen Vergangenheit aufgebaut. Das alles will er jetzt für den großen Coup riskieren. Nerven aus Stahl und die notwendige Skrupellosigkeit hat er
Kommentar
Flynns Leben liest sich ebenso spektakulär wie einer seiner Romane. Bill Pronzini, der Flynn persönlich kannte, umreißt dessen Auf und Ab im Privat- und Berufsleben. Jobs als Soldat, Reporter, Barkeeper, Kriminal- und Erotikschriftsteller, Alkoholschmuggler, die er meist wegen Trunkenheit wieder verlor, Romane, die mal in ihrer harten Taktung und schnörkellosem Stil beste Paperback-Unterhaltung boten, oder schlecht geschrieben und hanebüchen geplottet waren. Kriminalromane, Sexgeschichten und der Fantasy-Thriller Warlock.
The Action Man gehört sicherlich zu Flynns besten Storys – ohne viel Füllwerk gibt er uns mit Denton einen sehr hartgesottenen Protagonisten – sogar mit Hintergrundgeschichte und Charakterkomplexität. Da ist die durchwachsene Beziehung zu seiner Frau, seine Vergangenheit beim Militärgeheimdienst, seine Aktivitäten auf dem Nachkriegsschwarzmarkt und so ziemlich jedem halbseidenen bis schwerkriminellem Betätigungsfeld, sein Werdegang als angesehener Geschäftsmann. Alles angerissen genug, um ihn als Charakter interessant zu halten, ohne der Plot darunter zu begraben. Der nimmt dann nämlich in klassischer Heist-Gepflogenheit ziemlich schnell Fahrt auf. Das reine Organisieren des Bankraubs vom Ausspionieren und Teamzusammenstellen, über die Ausrüstung und Fluchtplanung, reichert er mit dem Ärger durch das Syndikat an, man ahnt ziemlich schnell, dass die ganze Angelegenheit am Ende eskalieren wird. Die Frage ist nur, ob der Action Man aus der ganzen Action mit fetter Beute entkommen kann, oder irgendetwas gehörig schief gehen wird…
Notiz
The Action Man wurde übrigens 1967 von Jean Delannoy mit Jean Gabin und Walter Giller verfilmt.
Fazit
Spannende, harte Heist-Geschichte.
Links
Forgotten Writers: Jay Flynn by Bill Pronzini
Fakten
Action-Man
Originaltitel: The Action Man, 1961
Jay Flynn, J.M. Flynn