I stood up. For a moment I saw Gloria again, sitting on that bench on the pier. The bullet had just struck her in the side of the head; the blood had not even started to flow. The flash from the pistol still lighted her face. Everything was as plain as day. […] She was relaxed and comfortable and she was smiling. It was the first time I had ever seen her smile.
Der Traum vom Film, das Herzstück Hollywoods, hat auch Robert Syverten erfasst. Und er ist so unerreichbar für ihn, wie die Sonne über dem Meer. Eine unerfüllbare Sehnsucht, reines Wunschdenken. Das verzweifelte Hoffen, nicht vielleicht doch noch entdeckt zu werden. Doch genug, um ihn schlechte Arbeiten ertragen zu lassen. Irgendwann, ja, irgendwann …
Als ihn die Zufallsbekanntschaft Gloria dazu überredet, an einem Tanzmarathon teilzunehmen, ahnt er nicht, dass er seine Träume begraben kann, sobald die Musik verklungen ist. Doch davor muss er noch durch die Hölle, die dort in einem heruntergekommenen Tanzpalast untergekommen ist. Eine Tour de Force durch Hunderte Stunden aus Musik, Tanz, inszeniertem Spektakel, Erschöpfung und Irrsinn. Während er sich mit Mona immer weiter im Kreis dreht, die von einer Bitterkeit zerfressen ist, an deren Ende nur eine Erlösungen warten kann.
Kommentar
Einer der großen Klassiker der Noir-Literatur, McCoys kurzer Alptraumritt durch die bunte Welt eines Tanzmarathons, dessen Hysterie und Irrsinn sich wie ein krankhaftes Geflecht um die beiden verlorenen Protagonisten legt. Die innerlich tote Gloria, getrieben von einem unerträglichen Hass auf die Welt und sich selbst. Und der leicht naive Robert. Sein Schicksal ist wie das der meisten Noir-Protagonisten bereits entschieden, als er seine Erzählung beginnt. Sein Untergang ist unausweichlich, wie bei James M. Cain oder David Goodis. Was McCoys Meisterwerk so intensiv macht, ist, dass es schon nach den ersten Seiten auch nicht einen Hoffungsschimmer gibt, dass Robert durchkommt. Der Mikrokosmos Tanzmarathon ist eine komprimierte Welt mit all den kleinen Schlechtigkeiten, die darin Platz finden: Einsamkeit, Armut, Lieblosigkeit, Irrsinn, Gewalt und … Mord. Und während das Orchester mehr schlecht als recht spielt, die Beine geschwollen, die Füße mit Blasen übersät sind, schleudert Gloria ihr Gift hinaus:
Welchen Sinn hat es, auf der Welt zu sein? Der Tod ist allemal besser.
Fakten
Nur Pferden gibt man den Gnadenschuss
Originaltitel: They Shoot Horses, Don’t They?, 1935
Horace McCoy
Zu bekommen
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