Der junge Jim Work ist frisch aus Korea zurück und strandet im kalifornischen Kleinstädtchen Carmel. Nach den Wirren des Krieges lässt er sich treiben. Die Küstenstraßen entlang rasen, Bars und Partys, Frauen aufreißen. Vielleicht demnächst studieren.
Bei einer seiner Ausfahrten wird er in einen Unfall verwickelt und gerät mit dem Fahrer aneinander, einem Heißsporn namens Buddy Brown. Schnell wird klar, dass Buddy ein ziemlich mieser Charakter ist, der mit allerlei dreckigen Tricks arbeitet und Jim mehr als einmal brutal zusammenschlägt. Distanz halten kann Jim aber nicht, denn er hat sich haltlos in Buddys Braut verliebt – die hübsche Wild Kearny. Die spannt Work dann auch gleich mal als Vorzeigeverlobten ein, um ihren Vater zu besänftigen. Das wird nicht zu Jims einzigem Problem. Denn je näher er Wild kommt, desto tiefer gerät er in einen Strudel aus Gewalt und Verbrechen. Bald schon taucht die erste Leiche auf, Drogen und Intrigen. Ehe er sich versieht, steht Work im Fadenkreuz von Polizei und Verbrechern. Wenn er nicht aufpasst, wartet der elektrische Stuhl auf ihn, keine rosige Zukunft mit seiner großen Liebe…
Kommentar
John Partland (1911 – 1958) war Kriegsveteran aus dem Zweiten Welt- und dem Koreakrieg, arbeitete in den 40ern für das Life-Magazin und veröffentlichte später bei Fawcett. Insgesamt verfasste er elf Romane und eine Handvoll Drehbücher. Big Red’s Daughter wurde 1953 publiziert und hat eine Menge 50er Jahre Atmosphäre in sich – Teen Angst, Hot Rods, Marihuana, freizügige Beziehungen. Das alles im sonnigen Kalifornien, aufatmend nach den Kriegsjahren. Dazu die schon klassischen Zutaten für einen Pulproman. Jim Work ist der Kriegsheimkeher, etwas losgelöst vom amerikanischen Alltag, auf der Suche nach Abenteuern und sich selbst. Wild Kearny die befreite femme fatale, Buddy Brown der sadistische Antagonist. Um sie herum verzogene Kinder reicher Eltern samt ihrer verkommenen Sippschaft und feindselige Provinzbullen. Während sich das Leben mit seiner neuen Clique leicht und locker, vielleicht etwas schräg, anlässt, schwelen darunter bereits Verkommenheit und Gewalt. Die erst in ein paar harten Stößen, dann aber mit brutaler Wucht hervorbrechen.
Stilistisch auf den Punkt, hängt man zusammen mit Jim schon nach den ersten paar Seiten am Haken. Das Tempo zieht langsam an, während sich das unterschwellige Unwohlsein, das den Figuren anhaftet, mehr und mehr bewahrheitet. In der zweiten Hälft von Big Red’s Daughter hebt Partland dann noch brutale Gangster, Knastausbruch und Kämpfe auf Leben und Tod unter.
Fazit
Partland liefert ab. Leseempfehlung.
Fakten
Big Red’s Daughter
Originaltitel: Big Red’s Daughter, 1953
John McPartland