Gerald Hanna führte das durchschnittliche Leben eines unauffälligen Angestellten – bis zu jenem Abend, der ihm die Chance hinwarf, von der er geträumt hatte. Doch sein Traum wird in der nüchternen Wirklichkeit zu einem Alptraum, zu einer Folge wilder Abenteuer, die sein Leben von Grund auf ändern.
Plötzlich sieht er sich mitten in einer blutigen Schießerei zwischen Polizisten und maskierten Banditen, ein Pistolenlauf bohrt sich in seine Seite, eine heisere Stimme bellt: „Los, fahren Sie!“
Fünf Minuten später sitzt ein Toter neben ihm, zu dessen Füßen sich ein Vermögen an blitzendem Schmuck breitet, und Gerald Hanna steht vor der Entscheidung seines Lebens…
Kommentar
Mit einer fatalen Entscheidung gerät Geralds bis dahin fades, routiniertes Leben in ganz neue Bahnen und plötzlich steckt er tief im Schlamassel. Richtig tief. Lionel Whites Heißer Schmuck hat, wie viele seiner Romane, einen (fehlgeschlagenen) Raub als Aufhänger. Hier geht dieser bereits auf den ersten Seiten schief und bildet den Auftakt für ein Katz-und-Mausspiel zwischen einem Durchschnittstypen, den Bullen und knallharten Gangstern. Klassische Noir-Kost. Denn wie zu erwarten, hat auch der beste Plan unkontrollierbare Variablen. Ein kleiner Missklang bringt Geralds fragiles Konstrukt ins Wanken und er muss seinen Widersachern immer einen Schritt voraus sein, um nicht auf dem elektrischen Stuhl oder im Leichenschauhaus zu landen.
Fazit
Lionel Whites Heißer Schmuck fängt stark an, zieht innerhalb weniger Seiten in die Handlung, umreißt die Tragik seiner Figuren in knapper Prosa, verliert aber am Ende ein wenig an Spannung. Der Raub und seine Umsetzung spielen eine nachgelagerte Rolle, es geht mehr um Momentaufnahmen der beteiligten Charaktere, die durch eine schicksalhafte Verquickung aufeinanderprallen, Entscheidunge treffen und zu überleben versuchen.
Fakten
Heißer Schmuck
Originaltitel: Invitation to Violence, 1958
Lionel White