Sie zahlte für mich eine Menge Geld – aber ich zahlte fast mit meinem Leben
Es war kurz vor Weihnachten. Meine Zukunft war hoffnungslos, meine Taschen leer und, was noch schlimmer war, meine letzte Whiskyflasche auch. Kurz und gut: Ich war am Ende.
Sie saß plötzlich auf dem Barhocker neben mir. Sie war schön und verführerisch – eine Frau aus der Welt, die ich verloren hatte. Aus einer Welt, in der Frauen Nerzmäntel tragen und kostbaren Schmuck, in der die Tage dem Vergnügen gehren und die Nächte der Liebe.
Sie führte mich zurück in diese angenehmere Welt. Ich war glücklich – und ich ahnte nicht, dass das, was mir die Rettung schien, der erste Schritt zu meinem Untergang war.
Kommentar
Mitch „Cowboy“ Hurley ist ein gescheiterter Sportstar, der ins Schauspielfach wechselte, dort nur unbedeutende Nebenrollen spielte und stattdessen im Suff versank. Am Tiefpunkt seiner Existenz angekommen, taucht die die geheimnisvolle Norma auf, um ihn von der Straße zu holen und in ein neues Leben zu führen. Doch auch sie hat eine ebenso tragische Vergangenheit, und gemeinsam müssen sie sich ihren eigenen Dämonen und einer tödlichen Bedrohung stellen.
Folgt man der Biographie zu Allan Nixon auf der IMDB, sind in seinem 1963 erschienen Roman Ein Strick aus Gold starke autobiographische Züge zu finden. Aus seiner Sportkarriere wurde ebenso wenig etwas, wie aus einer erfolgreichen Filmkarriere. Er hangelte sich durch Nebenrollen, immer im Schatten seiner erfolgreichen Frau Marie Wilson, und war mehr wegen seiner Alkoholexzesse und Gewaltausbrüche in den Zeitungen, als wegen Kritiken zu seinen Filmen. Nach mehreren Ehen, hängte er den Job als Schauspieler an den Nagel und verlagerte sich ab 1962 aufs Schreiben. Seine dritte Frau Velda May Paulsen kam auf sehr tragische Weise ums Leben, die sich beinahe 1:1 in Ein Strick aus Gold wiederfindet.
Krankhafter Alkoholkonsum begleitete nicht nur Nixon, sondern auch einige seiner Protagonisten – Hurley und den zähen Privatschnüffler Garrity.
Fazit
Als Thriller ist Nixons Ein Strick aus Gold sicherlich kein herausragendes Werk. Bis der Roman an Spannung gewinnt, gehen zu viele Seiten ins Land. Und selbst dann reißt der Plot nicht unbedingt mit. Interessant ist es aber dennoch, wenn man Nixons Biographie daneben legt. Vermutlich hat er sich zu Beginn seiner Schriftstellerlaufbahn einfach mal alles aus dem System geschrieben.
Fakten
Ein Strick aus Gold
Originaltitel: Blessed are the damned, 1963
Allan Nixon