The first rule of fight club is: you don’t talk about fight club.
The second rule of fight club is: you don’t talk about fight club.
The third rule of fight club is: when someone says ‘stop’ or goes limp, the fight is over.
The fourth: only two guys to a fight.
The fifth: one fight at a time.
The sixth: no shirts, no shoes.
The seventh rule: fights go on as long as they have to go.
The eighth and final rule: if this is your first night at fight club, you have to fight.
Der an chronischen Schlafstörungen und Langeweile leidende Jack (Edward Norton) verbringt seine Zeit damit, sich in Selbsthilfegruppen herumzudrücken – nur die ganz drastischen Fälle ermöglichen es ihm, Emotionen zu zeigen, als wäre er selbst betroffen. Erst als er den charismatischen Seifenverkäufer Tyler Durden (Brad Pitt) kennen lernt und die beiden nach einer Sauftour beginnen, sich zum Spaß zu verprügeln, kehren seine Lebensgeister wieder. Der Fight Club ist geboren – ein geheimer Männerzirkel, der sich schnell im ganzen Land ausbreitet und die Freude der Gewalt zelebriert. Damit verbunden keimen auch anarchistische Ideen auf, es der Konsumgesellschaft heimzuzahlen. Als die seltsame Marla in das Leben der beiden Freunde tritt, bemerkt Jack langsam, dass ihm die Dinge aus der Hand gleiten und Tyler nicht nur auf Spaß, sondern auf knallharten Terrorismus aus ist …
Kommentar
Eindeutig Finchers (der im Vorfeld als Werbfilmer gearbeitet hat) Story: eine Abrechnung mit den Tücken der Konsumgesellschaft. Jack selbst kann sich zu Beginn der Geschichte gar nicht anders als über Produkte definieren. Seine Wohnung und sein Leben gleichen einem IKEA-Katalog. Erst mit der erneuten Einführung archaisch-männlicher Rituale im Fight Club kann er sich wiederfinden. Und um dem Konsumterror und dessen Allmacht zu entgehen, können nur Terrorismus und Anarchie dieses erstickende Kettengeflecht sprengen.
The condom is the glass slipper of our generation. You slip one on when you meet a stranger. You … dance all night. Then you throw it away.
Neben diesem offensichtlichen Thema spielt Fincher jedoch auch mit der Essenz des Kinos – Wahrnehmung. Wie leicht fällt es dem Medium Film, den Zuschauer zu täuschen, ihm eine subjektive Wahrheit vorzugaukeln, die gar keine ist? Da interagiert Jack mit dem Zuschauer, wendet sich direkt an ihn, um Tyler Durden vorzustellen – und Durden selbst weist dem Zuschauer das Brandloch im Film. Eine logische Unmöglichkeit, denn Tyler ist doch selbst Teil des Films, aus dem heraus Jack zu uns spricht.
Ebene 1:
Jacks Erzählung – in Rückblenden von ihm selbst erzählt, zum Teil direkt an den Zuschauer gewandt – ihn bewusst wahrnehmend. Eine Geschichte um die Qual und Unerträglichkeit seines Lebens – Schlafstörung, emotionale Probleme, Stress mit dem Chef, Konsumzwang.
Ebene 2:
Jacks Erzählung als irres Gespinst seines Geistes – das neuronale Chaos im Vorspann suggeriert bereits, dass alles nur einem kranken Geist entspringt. Tyler Durden sein Alter ego, eine nur ihm sichtbare Wahnvorstellung, um sich zu behaupten.
Ebene 3:
Nicht nur Tyler ist ein Gedankenkonstrukt, sondern auch die gesamte Welt, die schlussendlich im anarchistischen Chaos versinkt. Das traumartige Finale – Jack mit einer Kugel im Kopf, seiner Liebsten an der Hand vor dem Untergang der verhassten Konsumgesellschaft. Alles nur ein Traum?
Ebene 4:
Ins Endbild eingespielt eine Hardcore-Szene, wie sie Durden als Vorführer in Kinderfilme schneidet. Ein Film im Film. Sitzt Tyler hinter uns im Vorführraum? Oder ist Jack selbst wiederum nur eine Geschichte, Tyler gar der wahre Urheber dieses Lügengespinstes?
What’s the truth? – Ein Mindfuck – Finchers Spiel mit der Wahrnehmung
- Das Zentrum allen Übels? Der Anfang der Geschichte? Schon im Intro hetzen wir durch das neuronale Netz des Protagonisten Jack.
- Tyler Durdens Auftritt bevor es ihn überhaupt gibt. In Einzelbildern erscheint Durden bereits vor seinem eigentlichen Auftritt. Zum Beispiel während einem der Selbsthilfetreffen. Norton bemerkt ihn und zeigt sich verwirrt, für den Zuschauer laufen die Bilder zu schnell ab, sind nur eine kleine Störung.
- Ein Wunder? Tränen auf Meat Loafs Brust formen ein Gesicht. Das der Jungfrau? Oder nur eine weitere Ahnung von Tyler?
- It’s Tyler again. Nach Jacks Besuch der Selbsthilfegruppe, kurz nachdem er Marla begegnet ist, taucht Durden wieder auf
- Verschobene Realitäten. Bei Tylers Arbeit als Filmvorführer zeigt dieser dem Zuschauer selbst die Brandflecken im Film – wer sieht hier eigentlich welchen Film?
- Selbst beim Filmende hatte Tyler die Finger im Spiel und einen Pornoschnipsel eingebaut. WTF?
Fakten
Deutscher Titel:
Alternative Titel & Arbeitstitel: –
Studio: Linson Films
Regisseur: David Fincher
Darsteller: Edward Norton, Brad Pitt, Meat Loaf Aday, Helena Bonham Carter
Drehbuch: Jim Uhls
Musik: Dust Brothers
Basierend auf: Chuck Palahniuks Fight Club
Zu bekommen
