Arthur Rowe führt ein einsames Leben im London der Kriegszeit. Die Freunde meiden ihn und die Möglichkeit, für das Vaterland zu kämpfen besteht nicht. So ist ihm das kleine Wohltätigkeitsfest eine willkommene Abwechslung, vor allem, als er einen Kuchen gebacken mit echten Eiern gewinnt. Von dem will er sich nicht trennen, auch als sich die Gesellschaft des Festes mehr als eigenartig aufführt. Bald darauf zieht ein neuer Mieter in sein Haus ein, der sich zum Tee einlädt … und Kuchen. Rowe wird misstrauisch und kommt zu der Überzeugung, dass der andere ihn vergiften will, als eine Bombe einschlägt und er die Besinnung verliert. Tags darauf beginnt er, dem seltsamen Geschehen nachzuspüren, engagiert einen Privatdetektiv und verbündet sich mit dem Geschwisterpaar Helfs. Doch plötzlich wird ihm ein Mord angelastet, den er nicht begangen hat. Während er auf der Flucht ist, holt ihn seine Vergangenheit ein. Hilflos verfängt er sich im Netz einer Verschwörergruppe, verliebt sich in die hübsche Anna Helfs und überlebt nur knapp einen Mordanschlag, nach dem er sich an nichts mehr erinnern kann.
Kommentar
Wieder lieferte Graham Greene die Vorlage für einen Film noir, Fritz Langs gleichnamigen Ministry of Fear aus dem Jahr 1945 mit Ray Milland in der Hauptrolle. Das von Luftangriffen gemarterte London ist Schauplatz des Dramas um den isolierten Arthur Rowe, dessen Crux das Mitleid für seine Mitmenschen ist. Das ist so stark ausgeprägt, dass es ihn sogar in psychiatrische Behandlung gebracht hat. In seiner Einsamkeit gerät er unvermittelt in eine mörderische Verschwörung, die ihn fast das Leben kostet und schließlich zu einer immerwährenden Lüge zwingt.
Greene fokussiert sich auf den Leidensweg des Arthur Rowe, macht aus ihm einen Helden, der keiner ist und nie einer sein wollte, erzwingt am Ende eine schier unmenschliche Entscheidung von seinem Protagonisten (ähnlich wie in Der menschliche Faktor) und lässt ihn in Glück und Qual leben – aus Mitleid für seine Geliebte.
Fakten
Zentrum des Schreckens
Originaltitel: The Ministry of Fear, 1943
Graham Greene