Llyod Palmer hat einen Traum – einen Traum, der schlappe 22 Millionen Dollar kostet: ein Bibliographisches Institut. In dem schwerreichen Geschäftsmann Richard Garett findet er einen Mäzen, in dessen Ehefrau Hortense seine große Liebe. Die beiden beginnen heimlich eine leidenschaftliche Affäre, während mit einiger Mauschelei das Institut aus dem Boden gestampft wird. Palmer scheint am Ziel, doch hat sich sein Traum verändert – er will mit Hortense glücklich werden, die ein Kind von ihm erwartet. Doch Richard Garett will sich nicht scheiden lassen, obwohl er selbst eine heftige Affäre hat. Die Lage spitzt sich zu, als die freizügige Teddy Rodriguez auftaucht. Das Institut und die Beziehungen drohen zu zerbrechen.
Kommentar
Cains letzter Roman, ein Jahr vor seinem Tod fertig gestellt. Posthum wurde später noch Cloud Nine veröffentlicht. Bereits 84, würzte er seine Erzählung, der Zeit entsprechend, mit mehr nackter Haut und Sex. Ungewöhnlicher jedoch der Umstand, dass er am Ende mit einem vermeintlichen Happy End aufwartet. Kein dunkles, tragisches Ende für den Protagonisten. Ansonsten bleibt The Institute blutleer. Die sexuellen “Abarten” der beiden Figuren wirken aufgesetzt und leblos, nicht besessen und fiebrig wie in einem Jim Thompson Roman. Und die Motivation eines Lloyd Palmer tendiert gegen null – keine Leidenschaft, kaum aktives Eingreifen in die Ereignisse. Am Ende der Lektüre zuckt man die Schultern und fragt sich: “Und?”.
Fakten
Zarte Hände hat der Tod
Originaltitel: The Institute, 1976
James M. Cain