Mitch Corey, ein Berufsspieler, zieht zusammen mit seiner Geliebten Red durch die Lande, um potentielle Opfer auszunehmen. Dabei ist er bei Leibe kein Falschspieler, greift aber zum ein oder anderen Kniff, um Kohle abzuzocken. Viel Kohle, denn sein Lebensstil ist nicht ohne, die verführerische Red will auch verwöhnt werden und dann ist da noch sein dreizehnjähriger Sohn, für dessen Schule er ebenfalls aufkommen muss. Dabei träumt das Pärchen von einem gemeinsamen, beschaulichen leben – niedergelassen in einem schnieken Haus, Wie gut, dass sie dabei schon $100.000 erspielt haben. Der Traum ist zum Greifen nahe …
Wie schlecht, dass Mitch noch eine Exfrau hat, die ihn ausblutet. Wie schlecht, dass er an die falschen Leute gerät – den Ölbaron Zearsfeld und die brutale Familie der Lords. Ihre Feindschaft lässt ihm den Schweiß ausbrechen. Und mit feuchten Händen lassen sich die Würfel nun gar nicht gut rollen. Dabei braucht Mitch unbedingt einen fetten Gewinn. Denn wenn Red herausfindet, dass er ihre Ersparnisse durchgebracht hat, wird sie ihn umbringen.
Kommentar
Vermeintliches Happy End für zwei vermeintlich harmlose Thompson-Protagonisten. Weder Mitch noch seine Flamme Red sind typische Soziopathen seiner Noir-Schreibe. Das heißt nicht, dass sie deshalb so viel besser wären. Das heißt nicht, dass die Welt, in der sie sich bewegen, nicht schwarz und bitter ist, wie es ein Thompson-Universum sein muss. Da ist zum einen die degenerierte Familie der Lords, deren Clan bereits in seinem Transgressors aus dem Jahre 1961 anklingt. Niederträchtiger, skrupelloser Abschaum. Da ist der Ölmagnat Zearsfeld, der kein Quäntchen Mitgefühl sein Eigen nennt. Da ist Coreys Ehefrau, deren Sexualleben etwas aus dem Ruder läuft. Und schließlich zwei durchgeknallte, sadistische Killer. Wirklich verwunderlich, das Mitch und Red am Ende nicht das Zeitliche segnen müssen.
Fakten
Texas an der Kehle (Kalte Füsse auf heissem Boden)
Originaltitel: Texas by the Tail, 1965
Jim Thompson