Macao vor der Küste Chinas ist für den Herumtreiber Nick Cochran (Robert Mitchum) die vorerst letzte Station seiner ziellosen Flucht aus der Heimat. Im Paradies der Spieler und Nachtclubs sucht er Vergessen und Schutz. Und die verführerische Sängerin Julie (Jane Russell), die ihm während der Schiffsreise sein Bargeld geklaut hat. Die hat ein Engagement bei Unterweltboss Halloran (Brad Dexter) angenommen, der Glückspiel und Schmuggel mit skrupelloser Härte kontrolliert. Die Amerikaner sind Halloran schon eine ganze Weile auf der Spur und bemühen sich verzweifelt, den Gangster aus der Drei-Meilen-Zone zu locken, um ihn endlich verhaften zu können. Doch der erste eingeschleuste Undercoverpolizist fand sich mit einem Messer im Rücken wieder. In Cochran wittert Halloren nun den zweiten Versuch. Mit seinem Handlanger, dem korrupten Polizisten Sebastian, beginnt er Nick in die Zange zu nehmen.
Kommentar
Interessanter als die Story von Macao selbst ist wohl die Entstehungsgeschichte des Films. Eine RKO- und somit Howard Hughes-Produktion, deren Regisseur Josef von Sternberg nach dem ersten Drittel von Hughes gefeuert und durch Nicholas Ray ersetzt wurde. Dessen damalige Noch-Ehefrau Gloria Grahame – in einer Nebenrolle als Gangsterbraut Margie – wollte den Part nicht übernehmen, wurde aber von Hughes zur Vertragserfüllung gezwungen (angeblich bot sie Nicholas Ray an, auf Unterhalt zu verzichten, wenn er sie aus dem Film bekam). Alles in allem keine guten Voraussetzungen für einen Film, der vor allem als Starvehikel für Janes Russell diente. Die Handlung bleibt unspektakulär, stellenweise umständlich (z.B. die Gefangennahme von Cochran, anstatt ihn direkt zu liquidieren) und lässt sich zu sehr von der exotischen Kulisse erdrücken. Das Knistern zwischen den beiden Hauptdarstellern will auch nicht recht zünden und flacht nach dem guten Einstieg an Bord des Schiffes merklich ab. Mitchum ist eben Mitchum, nicht schlecht, aber auch nicht in Fahrt wie in Nacht des Jägers (1955) oder Blondes Gift (1947). Jane Russell ist dabei eher das Love Interesst, als eine wirkliche Femme fatale (der Part liegt eher bei Grahame), und wird, wie nicht anders zu erwarten, mit ihren Vorzügen in Szene gesetzt (“Besides her obvious talents, she also sings.”).
Fazit
Keine allzu dunkle Unterhaltung.
Fakten
Deutscher Titel: –
Alternative Titel & Arbeitstitel: –
Studio: RKO Radio Pictures
Regisseur: Josef von Sternberg, Nicholas Ray
Darsteller: Robert Mitchum, Jane Russell, William Bendix
Drehbuch: Stanley Rubin, Bernard C. Schoenfeld
Musik: Anthony Collins
Basierend auf: einer Geschichte von Robert Creighton Williams