Neuerscheinungen im Visier.
Tom Franklin – Smonk: Stadt der Witwen
Pulp Master 42
Old Texas, Alabama, 1911. Fernab und inmitten abgebrannter Maisfelder gelegen, leidet die kleine Gemeinde nicht nur unter den Folgen des Bürgerkrieges. E.O. Smonk, ein schießwütiger, einäugiger Farmer, tyrannisiert das Städtchen, insbesondere Dutzende Witwen und junger Mädchen, an denen er sich vergeht. Als ihm der Prozess gemacht werden soll, kann Smonk dem Lynchmob entkommen. Doch es scheint eine Verbindung zu geben zwischen Smonk, dem geheimnisvollen religiösen Witwen-Kult und der Truppe um einen christlichen Hilfssheriff, der eine mordende minderjährige Hure entlang der Golfküste verfolgt.
Pulp Master lässt nicht locker. Nach Les Edgertons Der Vergewaltiger liegt schon der nächste Roman vor: Smonk von Tom Franklin. Ein Trip zwischen Southern Gothic und Western noir. Zudem sind schon der nächste Franklin, Edgerton, Disher und Kersh geplant. Kann also niemand behaupt, er hätte nicht gewusst, dass da eine ganze Fuhre Noir in deutscher Übersetzung lauert.
Martin Compart: Tom Franklin is back
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Gereon Krantz – Unter pechschwarzen Sternen
ProTalk Crime
In Berlin wird die Leiche einer Frau gefunden, mit Messerstichen übersät und grausig in Szene gesetzt. Ein Ritualmord? Die Tat eines psychisch Kranken? Der Auftakt einer Mordserie, die die Hauptstadt in Atem halten wird? Den Fall übernehmen zwei Kommissare, die unterschiedlicher nicht sein könnten, die perfektionistische und ehrgeizige Claudia Vogt und Thomas Harder, ein Alkoholiker mit Todessehnsucht, der nach einem Disziplinarverfahren gerade den Dienst wieder angetreten hat. Die Zusammenarbeit erweist sich als schwierig. Während Vogt sich beinahe besessen an die Dienstvorschriften hält, scheut Harder nicht davor zurück, auf der Jagd nach dem Mörder alle Regeln zu brechen. Immer wieder geraten die beiden aneinander und stehen sich selbst und der Lösung des Rätsels im Weg. Aber wenn sie den Täter fassen wollen, müssen sie ihre Konflikte überwinden. Und ihnen läuft die Zeit davon: Alles deutet darauf hin, dass es nicht bei diesem einen Mord bleiben wird.
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Zownir & Anfuso – Pommerenke. Ein True-Crime-Roman
CultureBooks
Die wahre Geschichte einer beispielslosen Verbrechensserie, das Porträt eines Serienmörders und das Psychogramm einer unangepassten jungen Frau – ein auf vielen Ebenen packender Kriminalroman, der das traditionelle True-Crime-Genre einerseits bedient und zugleich auf faszinierende Weise erweitert.
Er war »das Ungeheuer vom Schwarzwald«: Der Serienmörder Heinrich Pommerenke (1937 – 2008) versetzte im Jahr 1959 eine ganze Region in Angst und Schrecken und beging eine unvergleichliche Serie von mehr als sechzig Überfällen, Gewaltverbrechen, Vergewaltigungen und Morden.
Anfang unseres Jahrtausends besucht die junge Journalistin Billie den Verbrecher mehrfach im Gefängnis, weil sie seine Biografie schreiben möchte. Das Ungeheuer ist nun ein alter Mann, aber noch immer ein Meister darin, Menschen zu manipulieren …
Während der Beschäftigung mit Pommerenke und seinen Verbrechen driftet Billie tatsächlich immer weiter in eine Wahnwelt ab. Ihre Recherchen werden zunehmend atemloser, die grausamen Taten und die Überführung des Mörders Teil ihrer Realität. Das Leben des Serienmörders setzt sich langsam zusammen, das von Billie zerfällt.
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Jean-Claude Carrière – Buñuels Erwachen
Alexander Verlag
Kurz vor seinem Tod 1983 erschien Luis Buñuels Autobiographie Mein letzter Seufzer, die Jean-Claude Carrière nach langen Gesprächen mit dem Regisseur aufgezeichnet hatte. 2011 schreibt Carrière – das literarische Genre der Totengespräche aufgreifend – eine Fortsetzung. Der 1982 geäußerte Wunsch Buñuels bildet den Ausgangspunkt für das Buch:
»Ein Geständnis: Trotz meines Hasses auf die Medien würde ich gern alle zehn Jahre von den Toten auferstehen, zu einem Kiosk gehen und mir ein paar Zeitungen kaufen. Mit den Zeitungen würde ich zum Friedhof zurückkehren und von den Katastrophen der Welt lesen, um dann im sicheren Schutz meines Grabes beruhigt wieder einzuschlafen.«
Dreißig Jahre später besucht Carrière mit einem Stapel Zeitungen und einer Flasche Wein Buñuel in seinem Grab, und die beiden setzen ihr zu Lebzeiten begonnenes Gespräch über den Tod hinaus fort. Anekdotenreich und humorvoll »sprechen« sie über ihre langjährige Freundschaft und Arbeitsbeziehung und den Zustand der mittlerweile digital vernetzten Welt.
Die »Gespräche« voller bislang unveröffentlichter Anekdoten sind eine perfekte Einführung in das Werk des großen Regisseurs und die überraschende Fortsetzung seiner wunderbaren Autobiographie Mein letzter Seufzer.
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