Der New Yorker Privatdetektiv Burke übernimmt nach einigem Zögern den Auftrag der Blondine Flood, einen mysteriösen Kinderschänder namens Cobra aufzutreiben – damit sie diesen töten kann.
Kommentar
Vachss weiß wovon er redet, wenn er seinen Protagonisten Burke auf die Jagd nach einem Kinderschänder in einen dreckigen, urbanen Alptraum schickt. Er selbst arbeitet als Anwalt – ausschließlich für Kinder (als Nebenkläger in Fällen von Misshandlung, Vernachlässigung, Sexualmissbrauch, als Strafverteidiger, etc.) und hat so einiges miterlebt. Eine Augenklappe ziert sein Gesicht. Daher kann man ihm zugestehen, dass er eine Menge über die Schattenseiten des Lebens weiß. Kein Thema. Und Romane zu schreiben, um damit ein breiteres Publikum auf eine Sache aufmerksam zu machen – auch gut.
Burke hat es aber bei mir nicht über 50 Seiten geschafft. Was ist das – eine Mischung aus Mike Hammer und James Bond? Angetan mit einem perfekten Kampfhund, einem mysteriösen Hintergrund, Kampffertigkeiten der Extraklasse, Agentenausrüstung, unzähligen falschen Identitäten und diesem Superauto. Ja, das Auto hat mir den Rest gegeben, da hab ich den Schmöker zur Seite gelegt. Wo Mike Hammer diesen rohen Charme hat, James Bond Stil und Klasse, da nervt Burke einfach nur. Klar ist Vachss Welt schmutzig und tief depressiv – vielleicht auch real. Es mag da draußen sogar Leute wie Burke geben – James Bond gibt es ja auch (er teilt sich ein Zimmer mit Elvis und Kennedy) – aber bei mir gibt es ihn nicht mehr. Weniger – viel weniger – wäre sicherlich mehr gewesen.
Im Anhang befindet sich ein interessantes Interview mit dem Autor.
Fakten
Kata
Originaltitel: Flood, 1985
Andrew Vachss