Mit Let’s Make Love! steht für den notorischen B-Movie-Schauspieler Bruce Campbell endlich eine große Hollywood-Produktion an. Nach Jahren in billig abgedrehten Horror- und Science Fiction-Streifen bietet die romantische Komödie die Chance, sich als einfühlsamer Charakterdarsteller zu beweisen. Und um die Rolle des Türstehers Foyl, einem Gutmensch voll weiser Ratschläge, richtig ausfüllen zu können, taucht Campbell tief in die Seele seiner Figur ein. Doch während er als Türsteher in einem Nobelhotel assistiert, sich in die amerikanische Geschichte einarbeitet, dem Star des Films einen Flirttrainer verschafft oder das Outfit der Hauptdarstellerin drastisch verschärft – er ist nie ganz frei von dem, was ihm im Blut liegt: B-Movies. Problematisch wird es allerdings erst, als durch seine wohlgemeinten Ratschläge das Millionenprojekt zu einer völlig chaotischen Billigproduktion mutiert. Und, wie es sich gehört, mausert sich Campbell – trotz etlicher Heldentaten – zu einer Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA.
Kommentar
Eine B-Movie-Story von dem Vorzeige-B-Movie-Star – irrwitzig, chaotisch, liebenswürdig, auch wenn der ein oder andere Kalauer recht platt daherkommt. Und in die Rahmenhandlung wird jede Idee gepackt, die gerade greifbar war – das trifft auf die einknickende Hollywood-Produktion genauso zu, wie auf Campbells Wüten, um sich in die Rolle des Türstehers einzufühlen. Dabei hat man beständig seine Stimme im Ohr – die meisten der Onliner stammen (oder könnten es zumindest) aus einem seiner Filme. Ergänzt durch haarsträubende Bildmontagen, gekrönt vom wirklich feschen Cover. Bruce, wir lieben Dich! Nicht zu sprechen vom Verlangen, sich direkt wieder Evil Dead oder The Adventures of Brisco County, Jr. reinzupfeifen. Campbell lebt was er ist.
Highlights / Tiefschläge
1) Ein nicht ernst gemeinter Roman – das kann man auffassen, wie man will.
2) Gastauftritte von Rene Zellweger, Richard Gere und vielen anderen.
3) Ökoterroristen und ein Monstertruck, mehr muss nicht gesagt werden.
4) Die Wahrheit über John Dillingers sterbliche Überreste.
5) Beste B-Movie-Action.
6) Laut Umschlag Director’s Cut With All New Material.
Fazit
Ein Buch – so trashig wie der typische Campbell-Film.
Fakten
Make Love! *
* The Bruce Campbell Way
Originaltitel: Make Love!, 2006
Bruce Campbell