Charlotte Chandler, Biographin von Groucho Marx and Federico Fellini, setzte aus vielen Interviews mit Regielegende Billy Wilder ein spannendes und zumeist amüsantes Zeitdokument um das klassische Hollywood und den Menschen Billy Wilder zusammen.
Dabei hält sie sich meist im Hintergrund, lässt Wilder zu Wort kommen und streut Informationen und ergänzende oder manchmal auch gegenläufige Stimmen seitens anderer Regisseure und vor allem Schauspieler ein. Zum Beispiel Kirk Douglas, Jack Lemmon, Shirley MacLaine, Ginger Rogers, Jimmy Stewart oder Gloria Swanson.
Eine Fülle an Material und kleinen Anekdoten zu seinen bekanntesten Filmen (Some Like It Hot, Ace In The Hole, Sunset Boulevard, Lost Weekend, Double Inemdnity, etc.) dazu ein Rückblick auf seine Kindheit in Wien, seine Arbeit als Reporter und frühe Filme, schließlich seine Flucht erst nach Paris und dann in die Vereinigten Staaten. Unter anderem zu Menschen am Sonntag (1930) unter der Regie von Curt Siodmak, Robert Siodmak, Edgar G. Ulmer und Fred Zinnemann – keine unbekannten Namen im Mythos des klassischen Film noir.
Das Buch schließt mit eine Betrachtung der Versteigerung von Wilders Kunstsammlung (mit der er mehr Geld kassierte, als je mit seinen Filmen). Aufgelockert wird das Ganze noch von ein paar Fotos.
Kommentar
Ein interessantes Zeitzeugnis über Hollywoods Silver Screen-Ära und ein wunderbarer Blick auf den Perfektionisten Billy Wilder sowohl als Mensch als auch als Künstler, das durch seinen Humor mehr als einmal zum Schmunzeln einlädt.
Fakten
Nobody’s Perfect: Billy Wilder
Originaltitel: Nobody’s Perfect: Billy Wilder – A Personal Biography, 2003
Charlotte Chandler
Zu bekommen
