Helen ist hochschwanger, als sie sich mit genau 17 Cent nach San Francisco aufmacht. Im Zug lernt sie die ebenfalls schwangere Patrice Hazzard und ihren Mann kennen, ein hilfsbereites Paar auf dem Weg zu seiner Familie. Doch sie kommen niemals an. Der Zug verunglückt und von den Dreien überlebt nur Helen. Aus Sorge um ihr Neugeborenes schlüpft sie in die Rolle der verstorbenen Patrice. Ein Leben in Sicherheit wartet. Ein Zuhause. Doch der Schatten der Vergangenheit legt sich auf ihr neues Glück. Ein mörderisches Spiel beginnt.
Kommentar
Ein sehr guter Woolrich, in dem er geschickt mit Worten spielt und hoffnungsvolle oder verzweifelte Stimmungen erschafft. Hier und da verwendet er eine eher unübliche Erzählweise mit romantisch-märchenhaften Zügen, sehr atmosphärisch und gekonnt. Ein Lesevergnügen.
Textauszug:
Das Leben ist schon verrückt. Grotesk. Ein Mann ist tot. Eine Liebe wurde vernichtet. Aber von seiner Zigarette in einem Aschenbecher steigt noch Rauch auf. Und ein Eiswürfel schwimmt noch ungeschmolzen in einem Glas Whisky. Die wichtigen Dinge, die ein Leben lang halten sollen, die vergehen, und die unwichtigen, die halten ewig.
Fakten
Ich heirate einen Toten
Originaltitel: I Married a Dead Man, 1948
Cornell Woolrich