Als Frank Bigelow (Edmond O’Brien) in eine Polizeistation wankt, um seine Geschichte zu erzählen, ist er bereits ein toter Mann. In seinem Körper hat sich ein unbehandelbares Gift ausgebreitet, das ihm nur wenige Tage zum Leben ließ. Bigelow erzählt nun den Leuten von der Mordkommission, wie sich die Umstände gegen ihn verschworen und ihn zum Opfer eines hinterhältigen Mörders machten. Dabei wollte er nur auf einen kleinen Urlaub nach San Francisco, um der Nähe seiner Geliebten (Pamela Britton) zu entgehen.
Kommentar
Mit D.O.A. (1950) inszenierte Regisseur Rudolf Maté zusammen mit Kameramann Ernest Laszlo einen ungewöhnlichen Film noir, dessen Handlung in einer Rückblende von einem lebenden Toten erzählt wird. Während sich die vertrackte Mordgeschichte nur langsam löst, hadert er auch noch mit seiner Geliebten Paula, der er bis zum bitteren Ende nicht die Wahrheit sagt. Schon mit dem Intro – der Cast wird über Bigelows letzen Gang ins Präsidium gelegt, wird der Zuschauer auf einige ausgefallen Aufnahmen eingestimmt. So rennt Bigelow, nachdem er schreckliche Gewissheit über sein Schicksal erlangt hat, durch die halbe Stadt. Haltlos vorbei an unzähligen Menschen, die allesamt nicht ahnen, dass er bereits tot ist, um dann an einem Kiosk zu Atem zu kommen. Hinter ihm eine ganze Reihe von Life-Magazinen. Und die finale Auseinandersetzung in der riesigen, nächtlichen Eingangshalle eines Bürogebäudes, in der Bigelow seinen Mörder stellt.
Das Drehbuch schrieben Russell Rouse und Clarance Green, die teilweise sehr gelungene, manchmal etwas bombastische Musik komponierte Dimitri Tiomkin.
Ein interessante Gemeinsamkeit mit Ridley Scotts Blade Runner bildet der Handlungsort des Finales. Das Bradbury-Building. Dieses Gebäude in L.A. scheint Film noir-Macher magisch anzuziehen, tauchte es doch auch in Joseph Loseys M (1951) und John Altons I, the Jury (1953) auf. In der riesigen Eingangshalle des Bradbury-Buildings nähert sich Frank Bigelow (Edmond O’Brien) seinem Mörder, in Bladerunner wird auch der Replikant Roy Batty (Rutger Hauer) einen ähnlichen Weg nehmen, um Deckard zu stellen.
Fakten
Deutscher Titel: Opfer der Unterwelt
Alternative Titel & Arbeitstitel: –
Studio: United Artists
Regisseur: Rudolph Maté
Darsteller: Edmond O’Brien, Pamala Britton, Beverly Campell
Drehbuch: Russell Rouse & Clarance Green
Musik: Dimitri Tiomkin
Basierend auf: –