Rene Shade, Bulle in Saint Bruno, macht sich bei schweißtreibenden Temperaturen auf, den Mord an einem farbigen Politiker aufzuklären, egal, was der Bürgermeister und sein Vorgesetzter dazu sagen. Während er sich durch die heruntergekommene Stadt quält, beginnt der blondhaarige Hinterwäldler Jewel Cobbs zu träumen: davon, dass er ein Profikiller ist. Also lässt er sich von seinem Cousin und dem zwielichtigen Pete Ledoux anheuern, den Besitzer eines Pornoschuppens umzunieten. Mit einer abgesägten Schrotflinte macht er sich ans Werk, nicht ahnend, dass er nur ein kleiner Bauer in einem korrupten Spiel und so gut wie tot ist. Aber auch die kaltblütigen Strippenzieher müssen feststellen, dass ein jeder Plan schief gehen kann.
Kommentar
Woodrell rotzt seinen typischen Saint Bruno-Scheiß raus – gewohnt flüssig, gewohnt deprimierend, gewohnt gut. Die zweihundert Seiten sind vorbei, ehe man sich den Dreck und Schweiß, mit denen diese abgehalfterte Stadt einen voll spritzt, abgewischt hat. Amerikanischer Traum? Gibt es nicht. Nur seine Kehrseite aus Korruption, Blut, Schmerz und Tränen. Aber ganz klar, am Ende kriecht alles wieder dahin, wo es hergekommen ist: in den stinkenden, urzeitlichen Sumpf.
Fakten
Cajun Blues
Originaltitel: Under the Bright Lights, 1986
Daniel Woodrell