Als Leutnant David Young ein paar Jahre nach seinem Ausscheiden aus der US-Navy wieder einberufen wird, bekämpft er den Schock erst einmal mit einem ordentlichen Saufgelage. Dabei geht auch das Fahrgeld drauf und er ist gezwungen, am Tag darauf zu seinem Stützpunkt zu trampen. Der Schiffsingenieur Larry Wilson gabelt ihn auf und während der Fahrt unterhalten sich die beiden. Unvermittelt jedoch überrumpelt Wilson seinen Fahrgast und zieht ihn mit einer Eisenstange ein paar über.
Young kommt erst im Krankenhaus wieder zu sich – mit Prellungen, Verbrennungen und einem bandagierten Gesicht. Der Wagen brannte nach einem Unfall völlig aus, nur durch Glück kam David mit dem Leben davon. Von Larry fehlt jede Spur. Der hat sich aus dem Staub gemacht und dabei die Identität mit Young gewechselt. Den hält man im Hospital für Wilson – und er entkräftet diesen Irrtum auch nicht, sondern lässt sich sogar von seiner angeblichen Ehefrau in Wilsons Haus bringen. Damit nicht genug, stellt sich schnell heraus, dass die hübsche Elizabeth Wilson ihren Gatten erschossen und im Meer versenkt hat. David scheint mitten in eine ganz üble Geschichte geraten zu sein, an deren Ende er die Identität eines Toten besser darstellen könnte, als erhofft: selbst tot.
Kommentar
Vertrackter Noir-Thriller um einen traumatisierten Navy-Soldaten im Netz kommunistischer Verschwörer. Da besteht kein Quäntchen Hoffnung, dass auch nur eine der Figuren die Wahrheit sagt oder vertrauenswürdig ist. David Young allerdings ist nur begrenzt das naive Opferlamm. Vielmehr ist ihm klar, dass er mitten in ein Wespennest springt und die Welt und die Menschen darin nehmen muss, wie sie sind: schlecht.
Fakten
Wenn alle Stricke reissen
Originaltitel: Night Walker, 1954
Donald Hamilton