Der Zeitungsreporter Sam Briscoe reist nach Nord Irland, um ein Interview mit Commander Steel, dem geheimnisvollen Anführer einer IRA-Terrorzelle, zu führen. Briscoes irischer Hintergrund ermöglicht ihm das Treffen, auf dem er sich überreden lässt, einen versiegelten Umschlag mit nach New York zu nehmen und dort an einen Kontaktmann zu übergeben. Damit bringt Sam sich und seine elfjährige Tochter ins Kreuzfeuer anderer Terrorgruppen, die weder vor Mord noch vor Kindesentführung zurückschrecken. Es geht um einen millionenschweren Deal, Terroranschläge und Verrat, in die nicht nur die IRA verstrickt ist, sondern noch weitere, skrupellose Hintermänner. Als sich seine Tochter in den Händen kaltblütiger Verschwörer befindet, beginnt ein Wettlauf mit der Zeit. Und bei dem ist Briscoe nicht zimperlich.
Kommentar
Hamills Roman fängt vielversprechend an – das von ihm heraufbeschworene Bild des von Terror und Besatzung verunstalteten Belfasts ist verregnet, zerstört und deprimierend, eine ideale Projektionsfläche für einen Roman noir. Angereichter mit einem kurzen Trip durch die Historie Irlands und der IRA samt ihrer Splittergruppen und Gegengruppierungen. Doch mit jedem Schritt, den sein Protagonist von der Insel tut und nach New York zurückkehrt, verliert sich der Plot in einer wenig überraschenden Abfolge von Verschwörung und Gegenverschwörung, in die sich auch noch ein obskurer Fernsehprediger verirrt. Das ist gute Unterhaltung und für einen 1984 verfassten Titel keineswegs angestaubt, viel mehr aber auch nicht.
Fakten
The Guns of Heaven
Originaltitel: The Guns of Heaven, 1984
Pete Hamill