Der introvertierte Sir Peter genießt ein ruhiges Leben an der Küste Südfrankreichs. Wein, eine kleine Liebschaft und die Jagd nach seltenen Schmetterlingen sind alles, was er zum Leben braucht. Zumindest bis er der verführerischen Rhona begegnet. Doch das erste Rendezvous endet nicht im Himmelbett, sondern mit der Entführung seiner Herzdame. Denn Rhona hat sich eine Bande krimineller Aussteiger zum Feind gemacht. Deren charismatischer Anführer Starbuck will die Gute um einen schönen Batzen Geld erpressen. Als sie sich weigert, wird auch Peter mehr und mehr in einen Strudel aus Drohungen und Gewalt hineingezogen. Denn schnell ist klar, dass keiner in Starbucks Bande ganz richtig im Oberstübchen ist. Als die Situation eskaliert, liegt Mord in der Luft.
Kommentar
Douglas Orgill (1922 – 1984) verfasste acht Romane, darunter Tödliche Flammen, die Geschichte um den unscheinbaren Sir Peter und seinen Kampf um die Frau seiner Träume. Ein Protagonist, der die meiste Zeit des Romans sehr reserviert bleibt, fast teilnahmslos, obwohl sein beschauliches Leben recht schnell komplett durch die Mangel gedreht wird. Aber er nimmt es hin. Und erinnert dabei phasenweise an einen von Thompsons Soziopathen, unter deren Oberfläche dann plötzlich doch etwas ganz Abgründiges hervorbricht. Bricht es in diesem Fall allerdings kaum. Erweckt aber die Erwartung über weite Strecken des Romans, auch weil die anderen Figuren alle eine ziemliche Macke haben. Die hübsche Rhona zu ihrer dümmlichen Tochter, die ganze Gruppe der Aussteiger, deren Dasein sich nur um Sex und Diebstähle dreht, allen voran ihr Anführer, der ein sehr perfides Spiel treibt. Die erhitzte Spannung bricht sich dann schließlich Bahnen, aber anders, als man es beim Lesen erwartet hat. Leute mit Klaustrophobie sollten um Tödliche Flammen einen Bogen schlagen, denn was Orgill seinen Protagonisten beim Fluchtversuch durch eine Felshöhle zumutet, ist schon ziemlich beengend.
Fazit
Spannender Roman, dem jedoch der letzte Kniff fehlt.
Fakten
Tödliche Flammen
Originaltitel: The Jaisius Pursuit, 1973
Douglas Orgill