Charlie Chan unternimmt einen Freundschaftsdienst für die einst vermögende Alice Phillmore, in deren Haus er früher angestellt war. Den Transport der berühmten Phillmore-Perlen von Honolulu nach New York. Im Anschluss daran freut er sich auf einen ersten Urlaub auf dem Festland. Doch kaum im Big Apple angekommen, bittet ihn die alte Freundin, den Verkauf der Perlen, immerhin geht es um $200.000, an den Multimillionär P.J. Madden zu überwachen. Dazu muss Charlie zusammen mit Bob Eden, dem Sohn eines Edelsteinhändlers, in die kalifornische Wüste reisen. Dort schleicht er sich getarnt als chinesischer Koch, in die Villa des exzentrischen Tycoons ein. Denn schnell ist klar, dass hier irgendetwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Gestalten der New Yorker Unterwelt tauchen auf und ein Papagei namens Tony erweist sich als allzu geschwätzig. Mord liegt in der Luft und bald gibt es das erste Opfer zu beklagen, während Charlie und Bob, unterstützt von einer hübschen Hollywoodangestellten und einem alternden Starreporter, einer hinterhältigen Verschwörung auf die Spur kommen.
Kommentar
Der Papagei erweist sich leider als reichlich fluglahm. Biggers zweiter von sechs Charlie Chan-Romanen, veröffentlicht 1926, verfügt weder über Spannung, noch über eine gekonnte Auflösung. Die ganze Angelegenheit um eine Perlenkette und einen verschrobenen Millionär plätschert über weite Teile dahin. Da wird die Übergabe des Schmuckstücks hinausgezögert, was das Zeug hält, Stück für Stück werden Hinweise aufgelesen, die weder spannend noch ungewöhnlich sind. Ein paar Sackgassen in Sachen Ermittlung dürfen auch nicht fehlen, eine Ladung Ratlosigkeit sowohl bei Chan als auch bei seinem Sidekick Bob ebenfalls. Nachdem wieder und wieder Zeit geschunden wurde, verliert man sichtlich das Interesse an der Lösung, die reichlich unspektakulär daherkommt, und vor allem an den Figuren. Dennoch wurde Der chinesische Papagei zweimal verfilmt – bereits 1927 und noch einmal 1937, wobei beide Filme als verschollen gelten.
Fazit
Wenn schon einen Krimi mit Papagei, dann doch lieber Fragen Sie den Papagei.
Fakten
Der chinesische Papagei
Originaltitel: The Chinese Parrot, 1926
Earl Derr Biggers
Charlie Chan-Abenteuer
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