Anwalt Joe Morse (John Garfield) ist auf dem Weg zum ganz großen Geld. Gemeinsam mit dem Gangster Tucker plant er die Manipulation des Zahlenlottos, um mit einem Schlag sämtliche kleinen, illegalen Spielbanken zu übernehmen. Somit auch den Laden seines kranken Bruders Leo Morse (Tomas Gomez). Im härter werdenden Geschäft ist kein Platz für den weichherzigen Leo, der schließlich auch noch in die Schussbahn zweier rivalisierender Banden gerät. Joe muss sich entscheiden – Macht und Geld oder sein Bruder und die hübsche Doris (Beatrice Person).
Kommentar
Verbrechen ist nur eine Spielart des Kapitalismus, etwas schmutziger vielleicht, aber dafür auch lohnender. Aber was sind Geld und Macht schon im Vergleich zu Familienbande und romantischer Liebe? Joe Morse zumindest klammerte sich an seinen älteren Bruder und versucht ihn vor dem Sog des Gangstertums in Schutz zu nehmen – ohne freilich dabei seine neue Position aufzugeben. Ein Spiel, das er nicht gewinnen kann und das ihn zwingt, aus seinem WallStreet-Himmel in den symbolischen Schmutz hinab zu steigen, um für seine Verbrechen zu zahlen. Wie die anderen Gangster auch. Ihm gegenüber steht die niedliche Doris, ganz zarte Unschuld, die er mit seiner Korruption umgarnen will, die aber letztlich unberührt davon bleibt.
Abgesehen von ein paar guten Einstellungen, ist Force of Evil eine recht glatte Geschichte. Tomas Gomez stielt Garfield zeitweise die Schau, Beatrice Pearson ist nett anzusehen, bleibt aber eine unbedeutende Nebenfigur, ebenso wie Marie Windsor (die ihre ganze Kraft in Kubricks The Killing entfalten darf). Immerhin gibt es einen spannenden Showdown (und ein zähes Ende).
Fakten
Deutscher Titel: Die Macht des Bösen
Alternative Titel & Arbeitstitel: Tucker’s People
Studio: MGM
Regisseur: Abraham Polonsky
Darsteller: John Garfield, Beatrice Pearson, Thomas Gomez
Drehbuch: Abraham Polonsky und Ira Wolfert
Musik: David Raskin
Basierend auf: Ira Wolferts Tucker’s People