Der Verbrecher John Muller (Paul Henreid) plant – kaum aus dem Knast entlassen – seinen nächsten Coup: den dreisten Überfall auf ein Spielcasino. Doch das Unternehmen schlägt fehl, Mullers Bande wird aufgerieben und einer nach dem anderen kalt gestellt. Ihm selbst gelingt die verzweifelte Flucht nach San Francisco, wo ihm – einem Wunder gleich – sein Doppelgänger über den Weg läuft: der arrogante Arzt Brantok (der eine Narbe auf der Wange trägt). Als ihm das Pflaster zu heiß wird, entstellt er sich selbst, tötet den Mann und nimmt seinen Platz ein. Doch Brantoks Assistentin (Joan Bennett) schöpft Verdacht…
Kommentar
Was hier als viel versprechende Gangstergeschichte beginnt (und mit allerlei Filmtiteln bedacht wurde: The Scar, Hollow Triumph und The Man Who Murdered Himself), entpuppt sich auf lange Sicht als sehr konstruiertes Schicksalsspiel um das klassische Doppelgängermotiv, Schuld und Gerechtigkeit. Dabei ist die Geschichte so wacklig wie ein Kartenhaus und derartig überladen mit Zufällen, dass man bald die anfängliche Begeisterung aufgibt. Henreid legt eine gute Doppelrolle hin, wirkt aber auf die Dauer etwas steif. Wirklich sehenswert ist die Kameraarbeit von John Alton, der eine noireske Welt einfängt und etliche beeindruckende Kamerafahrten und Bildkompositionen liefert. Aber trotz allen Könnens genügt das nicht, Hollow Triumph in den Olymp der klassischen Film noirs zu erheben.
Fakten
Deutscher Titel: Der Mann mit der Narbe
Alternative Titel & Arbeitstitel: The Scar
Studio: Eagle-Lion
Regisseur: Steve Sekely
Darsteller: Paul Henreid, Joan Bennett, Eduard Franz
Drehbuch: Daniel Fuchs
Musik: Sol Kaplan
Basierend auf: Murray Forbes Hollow Triumph