Milna: Just getting ready to take off my tie. Wondering if I should hang myself with it.
Der ausgewiesene Verbrecherkönig Nick Ferraro (Raymond Burr) lockt den Spieler Dan Milner (Robert Mitchum) in das entlegene Luxusressort Morros Lodge in Baja California. Für $50.000 soll Milna ein Jahr im Ausland verschwinden. Wie sich herausstellt, um dem Gangsterboss unter Milnas Identität die Einreise in die Vereinigten Staaten zu ermöglichen. Unterwegs gabelt er die Sängerin Lenore (Jane Russell) auf, die ebenfalls in Morros Lodge residiert, zusammen mit ihrem Geliebten, dem Schauspieler und Hobbyjäger Mark Cardigan (Vincent Price). Schon in der ersten Nacht wird klar, dass einige der Gäste etwas zu verbergen haben – der schleimige Besitzer Morro (Philip Van Zandt), ein spleeniger Intellektueller (John Mylong) und der brutale Schläger Thomson (Charles McGraw). Zu allem Überfluss taucht auch noch Cardigans Frau auf, während sich zwischen Milna und Lenore eine Romanze anbahnt.
Mit der Leiche eines Undervoverbeamten spitz sich die Lage dramatisch zu – Milna wird auf die Jacht verschleppt, auf der Ferraro wartet, kann fliehen und zusammen mit dem heldenmutige Cardigan einen Gegenangriff starten, um nicht Opfer eines teuflischen Plans zu werden.
Kommentar
Dan Milner: Well, you see how it is: fools get away with the impossible.
Lenore Brent: That’s because they’re the only ones who try it.
Was als viel versprechender Film noir anfängt – der Verlierer Milna, der in einen undurchsichtigen Plan gezogen wird, Intrigen und fragwürdige Charaktere, gepaart mit einem Off-Erzähler und stimmigen Schwarzweißaufnahmen, kippt in der Mitte in eine unbefriedigende Mischung aus brutaler Gangsterstory und Komödie. Auf der einen Seite Milna, der sich in überlangen Szenen gegen Ferraros Folterungen wehren muss, auf der anderen Cardigan, der in bestem Slapstick seine Rettung organisiert. Vincent Price beweißt sein komödiantisches Geschick, das allerdings so gar nicht in die Geschichte passt. Mitchum wartet darauf, dass er vor der Todesspritze fliehen kann, die man ihm in ewig langen Einstellungen setzen will, obwohl der psychotische Gangsterboss ihn eigentlich nur abknallen muss, da sein ursprünglicher Plan bereits Essig ist. Ach ja, da ist auch noch Jane Russell, His Kind of Woman (ein Titel, der so ziemlich gar nichts mit dem Film zu tun hat), die als nettes, singendes und verführerisches Beiwerk glänzen darf – im tief ausgeschnittenen Kleid oder im glitzernden Badeanzug.
Dan Milner: I’m too young to die. How about you?
Mark Cardigan: Too well-known.
Dem australische Regisseur John Farrow ist wohl nicht allein die Schuld an der Misere zuzuweisen. Produzent Howard Hughes mischte sich in den finalen Dreh ein, ließ von Richard Fleischer Szenen neu- und nachdrehen, mit dem zusammen er auch das Finale des Drehbuchs verfasste.
Dr. Krafft: It had a message no pigeon would carry.
Fakten
Deutscher Titel: Ein Satansweib
Alternative Titel & Arbeitstitel: Smiler with a Gun
Studio: RKO
Regisseur: John Farrow
Darsteller: Robert Mitchum, Jane Russell, Vincent Price
Drehbuch: Frank Fenton und Jack Leonard
Musik: Leigh Harline
Basierend auf: –