He used the powers of darkness to stop a terrifying crime!

John Christian Fifer, genannt Warlock, hat nicht nur ein altes Landhaus und ein riesiges Stück Land im Herzen Virginias von seiner irischen Mutter geerbt, sondern auch übersinnliche Fähigkeiten. Gedankenlesen und mit Geistern kommunizieren machen ihn zu einem Privatdetektiv der etwas anderen Art. Ihm zur Seite stehen seine fünfzehnjährige Tochter Fiona, eine wirkliche, Zaubersprüche schleudernde Hexe, und die kühle, skandinavische Inge, seine Sekretärin und Leibwächterin mit ein paar zusätzlichen Qualitäten. Der enorme Landsitz verschlingt einiges an Geld, so dass Fifer gezwungen ist, einen hoffnungslosen Entführungsfall zu übernehmen. Der millionenschwere Erbe eines Firmenimperiums ist zusammen mit seiner Geliebten in Italien entführt worden und weder Interpol noch ein Heer von Detektiven konnten den Knaben bisher finden. Als letzte Instanz sollen nun die paranormalen Fähigkeiten des Warlock den Fall aufklären. Ausgestattet mit den Ressourcen aus dem Firmenimperium, zu seinem Unmut begleitet von Fiona und Inge, stürzt sich Fifer in die Jagd quer durch Europa, die das Trio in alte Erinnerungen und große Gefahr führt.


Kommentar

Alkohol, Sex und Magie – Flynns Roman Warlock aus dem Jahr 1976 legt schon mal eine ordentliche Basis für seine Hauptfigur. Kommt vielleicht nicht von ungefähr, sieht man sich Flynns Laufbahn an – Soldat, Reporter, Barkeeper, Herausgeber, Kriminal- und Erotikschriftsteller, Alkoholschmuggler, Wachmann, Hausmeister, Häftling und “writer-in-residence” in einem Bordell (unbedingt Pronzinis Essay über Flynn lesen). Allerdings ist Warlock über weite Strecken weder ein Action-Reißer, noch ein Erotikschmöker. Die Geschichte entwickelt sich sehr langsam, dreht sich viel um die Exzentrik und Beziehungen der Hauptfiguren untereinander. Eingewoben darin die übernatürlichen Fähigkeiten von Fifer und Fiona. Die eröffnen einen spannenden Kosmos, bleiben aber auf die Protagonisten beschränkt. Hätte Flynn Andeutungen darüber gegeben, wie sich das Übernatürliche im Rest der Welt wiederspiegelt, hätte das der Atmosphäre sicherlich sehr gut getan. Der Kriminalfall selbst verlangt mehr „magische“ Eingebungen, Organisation und Reisen, als hartgesottene Action. Diese Gewichtung mag an einigen Stellen verwundern, gerade, wenn sich das Finale anbahnt. Am Ende bleibt die Auflösung zudem recht klassisch. Warlock unterhält dennoch, hätte der Auftakt für einen interessanten Seriencharakter sein können. Tatsächlich verfasste Flynn einen zweiten Roman, der, laut Pronzini, zu lang und exzentrisch für den Verlag gewesen sein soll, ohne dass der Autor daran Änderungen vornehmen wollte. Das vorzeitige Ende für John Christian Fifer.


Fazit

Warlock ist einer dieser vergessenen Romane, der einiges an Potential in sich trägt, dem aber letztlich das nötige Etwas fehlt, um ihn zu einem wirklichen Geheimtipp zu machen.


Links

Forgotten Writers: Jay Flynn by Bill Pronzini


Fakten

Warlock
Originaltitel: Warlock, 1976
Jay Flynn, J.M. Flynn


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