Der Abenteurer Gabriel Hunt zwängt sich in seinen Smoking, um eine Ausstellungseröffnung im Metropolitan Museum of Art über sich ergehen zu lassen. Doch mit der langweiligen Nacht ist es augenblicklich vorbei, als eine geheimnisvolle Fremde auftaucht, um ihm und seinem Bruder eine alte Fahne aus der Zeit des Bürgerkriegs anzuvertrauen. Doch bei der Übergabe funken ein paar brutale Gangster dazwischen und die Eröffnung verwandelt sich in ein Blutbad. Die Frau wird gekidnappt, ehe sie ihr Geheimnis verraten kann. Gabriel setzt nun alles daran, ihre Spur aufzunehmen. Einen ersten Hinweis findet er in der Fahne und einer zerbrochenen Flasche Whiskey, in der sich seltsamerweise nur Wasser befand, denn die Standarte gehörte dem Südstaatengeneral Fargo, der vor über hundertfünfzig Jahren mit seinen Leuten verschwand, um eine neue Armee aufzubauen. Die Spur führt von den Sümpfen Miamis über Mexiko bis hinein in den südamerikanischen Regenwald, wo ein sagenhaftes Geheimnis auf seine Entdeckung wartet. Und der Weg dorthin ist gespickt mit Banditen, hübschen Frauen, Killern und tödlichen Gefahren. Genau die richtige Mischung für einen wie Gabriel Hunt.
Kommentar
Auftakt des nächsten Projektes von Hard Case Crime-Gründer Charles Ardai – der Serie um den Pulp-Helden Gabriel Hunt, einem Mann vom Schlage eines Doc Savage oder Indiana Jones. Finanziell und wissenschaftlich unterstützt von der weltweit operierenden Hunt Foundation, ist Gabriel der Mann fürs Grobe. Egal ob mit Fäusten, Machete oder seinem alten Colt, ihm ist kein Abgrund zu tief, kein Fluss zu reißend, kein Urwald zu dicht und kein Gegner zu gefährlich. Vor allem von letzterem gibt es in At the Well of Eternity reichlich, inklusive eines klassischen Oberschurken. Dementsprechend hält sich auch das Tempo an eine typische Pulptaktung – kurze, knackige Kapitel, die nur selten mal ohne Cliffhänger enden. Angereichert wird die ganze Action mit schönen Frauen, exotischen Schauplätzen und coolen Sprüchen.
Fazit
At the Well of Eternity macht kein Aufhebens darum, was es ist: Reiner Pulp. Flott geschrieben von Westernautor James Reasoner, unterhaltend, actionreich. Wohldosierte Lektüre für zwischendurch. Wie es eben sein muss. Und auch wenn die Handlungszeit im Heute angesiedelt ist, bleiben die exotischen Orte so mysteriös wie in den 40er Jahren. Genau da aber stellt sich die Frage: Braucht man Gabriel Hunt wirklich? Das Konzept ist klassisch und damit reichlich altbacken. Für Liebhaber sicherlich ein Vergnügen, aber bahnbrechend ist das ganze nicht. Zudem bleibt abzuwarten, wie stark sich Hunt als Serienheld etablieren kann und als wie abwechslungsreich und innovativ sich das Konzept erweist. Hard Case Crime spielt zwar ebenfalls mit klassischem Lesestoff, aber dort stimmt die Mischung an neu aufgelegten Kriminalromanen und zeitgenössischen Autoren, ganz zu schweigen von einer immensen Bandbreite an angerissenen Settings.
Fakten
Hunt At the Well of Eternity
Originaltitel: Hunt At the Well of Eternity, 2009
James Reasoner