Der klassische Film noir der 40er und 50er Jahre: zynisch-lakonische Privatdetektive, traurige Antihelden, zerstörerische femmes fatales, regengetränkte Straßen “dark with something more than night”, untermalt von einer kontrastreichen Schwarzweißfotografie – “down these mean streets a man must go”.
Er hat in zahlreichen modernen Filmen bedeutende Weiterwentwicklungen erfahren: angesiedelt in einer höllischen Megalopolis, besetzt mit einsam-manischen Protagonisten oder sexuell-aggressiven Über-fatales, präsentiert sich der moderne Film noir als experementierfreudige Gattung, in der u.a. Fragen nach der Wahrheit cinematischer Darstellung und subjektive Erzählperspektiven eingesetzt werden.
Kommentar
Über eine Betrachtung des klassischen Film noir (seine Merkmale, sozialgeschichtliche und filmindustrielle Umstände, künstlerische Einflüsse, seine Elemente) führt das Buch zum modernen Film noir (Charaktere, Erzählperspektiven) und wagt sich an eine Interpretation von David Lynchs Lost Highway.
Mit zahlreichen Abbildungen, Filmbetrachtungen, Erläuterungen (Frames, Sequenzprotokolle, Grafiken).
Sehr flüssig und spannend zu lesen.
Aus dem Inhalt:
- Der klassiche Film noir (Überblick, Einflüsse, Elemente)
- Charaktere (PI, Frauen)
- Erzählperspektiven
- Meta-cinematische Elemente
- Der morderne Film noir par excelence: Lost Highway
Fakten
Hollywoods moderner Film noir
Originaltitel: Hollywoods moderner Film noir – Tendenzen, Motive, Ästhetik (2001)
Michael Sellmann
Filmtheorie