Ein Tag im Leben einer Polizistin: Myrtille Xiao-Mei, 33 Jahre alt, halb Französin, halb Chinesin, Lieutenant in einem Pariser Kommissariat. Ihr großer Traum ist es, eines Tages zur Brigade Criminelle, der berühmten »Crim«, versetzt zu werden. Als ihr Vater stirbt, zu dem sie zwanzig Jahren zuvor jeden Kontakt abgebrochen hatte, fliegt sie zur Beerdigung nach Toulon. Unmittelbar nach der Landung wird sie noch am Flughafen Zeugin eines brutalen Raubüberfalls. Dort lernt sie auch Commandant Rembrandt von der »Crim« kennen, der die Ermittlungen an sich reißt. Als er Myrtille für seine Zwecke einzuspannen versucht, hält sie endlich die Zeit für gekommen zu zeigen, was in ihr steckt. Das erweist sich jedoch als nicht ganz ungefährlich. Denn Rembrandt hat es auf einen skrupellosen tschetschenischen Waffenhändler abgesehen, den er für den Drahtzieher des Überfalls hält, und der sich in einer Enklave von Superreichen eingenistet hat, umzingelt von nur wenig zimperlichen Gefolgsleuten. Doch da kochen noch ganz andere Kaliber ihr Süppchen. Und je später der Abend, desto höher die Leichenberge …
Kommentar
24 Stunden aus dem ereignisreichen Leben der Myrtille Xiao-Mei. 24 Stunden voll gewaltsamer Zwischenfälle und unerquicklicher Verquickungen. Waffenhändler, Killer, Raubmörder, Erbschleicher und einflussreiche Vertuscher. Die dickköpfige Heldin mittendrin, während sie sich noch mit ihren missgelaunten Schwester und deren verkommenen Blagen um das Erbe des Vaters streiten muss. Viel mehr an Tagespensum ist wohl kaum zu schaffen. Aber gegen Ende lichtet sich das Feld mehr und mehr, als reihenweise Charaktere das Zeitliche segnen. Viel Mord und Totschlag, aus dem niemand mehr Nutzen ziehen kann. Und Myrtille? Eine moderne Noir-Heldin, die von den Ereignissen überrollt wird, ohne wirklich viel zur Auflösung des Chaos beizutragen. Und dabei am Ende noch den Jackpot kassiert – man muss sie einfach gern haben.
Fakten
Myrtille am Strand
Originaltitel: Myrtille à la plage, 2003
Oliver Mau