“You got any Happy Money?”
“Happy Money?”
“Yeah, money that’s gonna make me happy.”
Der Taschendieb Skip McCoy (Richard Widmark) bestiehlt während einer U-Bahnfahrt die Prostituierte Candy (Jean Peters), nicht ahnend, dass sie die unwissende Botin für einen kommunistischen Geheimring ist. Prompt kleben ihm unfreundliche Polizisten, Candy und schließlich auch die Verräter an den Fersen. Alle wollen einen Mikrofilm, der in der gestohlenen Geldbörse war. Während die Bullen versuchen, Skip einzuschüchtern oder an seine Vaterlandsliebe appellieren, macht sich Candy daran, Skip zu umgarnen. Dabei verliebt sie sich in ihm und überwirft sich mit ihren Auftraggebern, die nun skrupellos ihr Diebesgut zurückwollen. Skip allerdings will nur das große Geld machen, von wem es kommt, ist ihm egal. Bis auch Candy den Verschwörern im Weg steht.
Kommentar
“I’d rather have a live pickpocket than a dead traitor.”
In den Fünfziger war die Angst vor kommunistischen Spionen allgegenwärtig – Amerika zelebrierte eine Hexenjagd, Senator McCarthy schürte die Angst, Hollywood fuhrwerkelte mit seiner Schwarzen Liste. Samuel Fuller nutzt diese bedrückende Atmosphäre, um seinen kriminellen Randgestalten ein bisschen Patriotismus einzuhauchen – Moe, Candy und die Bullen, sie alle stellen sich auf ihre Art gegen die unterschwellige Bedrohung. Nur der Taschendieb Skip zuckt die Schultern – Geld ist Geld. Aber die Liebe, die ist dann im Endeffekt etwas anderes. Stärker als die Gier. Und so scheitern denn die Verschwörer auch, Amerika ist gerettet und der Held hat sein Mädchen. Vielleicht ist er keiner von den moralisch einwandfreien, aber irgendwie doch ein Held. Im Vergleich zum späteren Shock Corridor (1963) bewegt sich Fuller im klassischen Rahmen einer Kriminalgeschichte. Interessant wird Pickup vor allem durch die Chemie zwischen Widmark und Peters, die etwas Kraftvolles und Dynamisches an sich hat – ein leidenschaftliches Aufbrausen. Er schlägt sie nieder und küsste sie im nächsten Moment.
Erwähnenswert ist noch die damalige deutsche Synchronisation, in der die Kommunisten-Thematik entschärft und durch Drogendealer ersetzt wurde.
Fakten
Deutscher Titel: Polizei greift ein, Lange Finger – harte Fäuste
Alternative Titel & Arbeitstitel: Pickpocket, Blaze of Glory
Studio: 20th Century-Fox
Regisseur: Samuel Fuller
Darsteller: Richard Widmark, Jean Peters, Thelma Ritter
Drehbuch: Samuel Fuller
Musik: Leigh Harline
Basierend auf: –