Er holte die schöne Auralee Ford aus der Todeszelle und floh mit ihr nach Süden. Aber Mexiko war weit…
Hunters geballte Faust traf den Deputy mit voller Wucht. Die Gewalt des Schlages schleuderte ihn gegen die Gitterstäbe der Zelle. Der Schlüsselring entfiel seinen kraftlosen Fingern. Hunter zerrte den Deputy in eine Zelle und schloss ihn ein. Dann öffnete er die Zelle der zum Tode verurteilten Auralee Ford. “Beeilen Sie sich!”, sagte er hastig. “Wir haben keine Zeit zu verlieren.” Während sie zum Mietstall eilten, jagten düstere Gedanken durch Jud Hunters Kopf. Was er bis jetzt für die schöne Auralee Ford getan hatte, reichte, um ihn selber an den Galgen zu bringen. Aber er steckte bereits so tief in der bösen Sache, dass es kein Zurück mehr gab…
Kommentar
Hogan, der an die 120 Westerngeschichten schrieb, lieferte mit Zum Sterben nach Nogales einen kompakten Western ab, der mit seiner harten Fluchtgeschichte schon beinahe in Noir-Gefilden angelte. Protagonist Hunter ist ein zäher Einzelgänger, getrieben von innerer Unruh, ohne Ziele, dem eine Pechsträhne folgt, als im Nest Prarie City strandet. Kaum dort, landete er auch schon im Knast und begegnet dort der bildhübschen Auralee. Die soll am nächsten Tag an den Galgen. Auch wenn er nicht gerade ein Mann hoher moralischer Grundsätze ist, entscheidet sich Hunter, ihren Unschuldbeteuerungen zu glauben und mit ihr zu fliehen. Seinen gesunden Menschenverstand lässt er dann gleich im Gefängnis zurück. Stattdessen begibt er sich auf eine lebensgefährliche Flucht in Richtung Mexiko. Verfolgt von einem Lynchmob aus Prarie City, belauert von Indianern und der gnadenlosen Wüstensonne ausgeliefert. Wenig überraschend, dass er dabei der hübschen Auralee verfällt.
Fazit
Gut getaktete, raue Story mit einem Knall am Ende, der jedem Noir-Fan gefallen dürfte.
Fakten
Zum Sterben nach Nogales
Originaltitel: Congar’s Woman, 1973
Ray Hogan