In einer stürmischen Nacht sinkt ein Segelschiff vor der marokkanischen Stadt Tanger. Der einzige Passagier kann sich mühsam retten. An Land wird er von dem ehemaligen Schmuggler und jetzigem Missionar Letham, dem zwielichtigen Griechen Kostos und der Tschechin Karen erwartet. Alle drei haben ein eigenes Interesse am Überlebenden – ist er der Schmuggler Wade, der Kostos wichtige Papier überbringen sollte? Oder der Arzt Dr. Kavan, der sich bei Latham als Missionsarzt andienen möchte? Oder Karens verschollener Ehemann? Bald interessieren sich nicht nur die Polizei und der französische Geheimdienst für den Mann, sondern auch der fanatische Berber Ali bel-Kaid. Schon bald beginnt ein abenteuerlicher Wettlauf mit der Zeit und Latham und sein neuer Freund geraten mitten hinein in die Differenzen zwischen französischen Besatzern und Einheimischen. Alles scheint sich um ein Stück Land am Rande das Atlas-Gebirges zu drehen.
Kommentar
Innes (1913 – 1998), britischer Autor für Abenteuergeschichten, entspinnt eine spannende Reise in das titelgebende fremde Land, in dem die Protagonisten zwischen Hitze, Naturgewalten und politischen Wirrungen zu bestehen versuchen. Und das Land steht auch im Vordergrund seiner Erzählung. Protagonist Latham bleibt zwischen krimineller Vergangenheit, selbst erbauter Mission und der fordernder Reise durch die Wüste seltsam farblos. Sein Schicksal berührt nicht wirklich, er ist mehr ein Begleiter der Ereignisse, kein Held, kein Antiheld. Dafür ist die Beschreibung der exotischen Orte umso stärker. Vor allem der sturmgepeitschte Einstieg in Tanger, in dem sich die Figuren in einer miesen Kaschemme einfinden, um gebannt auf die Ankunft des Seglers zu warten, während draußen Wind und Regen wüten, zieht sofort in seinen Bann.
Fazit
Für Freunde von Abenteuerromanen ohne allzu viel Action, dafür aber mit starken Beschreibungen von Land und Leuten.
Fakten
Es begann in Tanger
Originaltitel: The Strange Land, 1957
Hammond Innes