Hollywood – die Heimat der Stars und solcher, die es werden wollen. Wie die junge, bildhübsche Marion Ames, die kurz davor ist, eine Leinwandkarriere hinzulegen. Wortwörtlich, denn sie ist die Geliebte des brillanten Produzenten Al Roche, der mit seiner Entourage die Filmstadt in Atem und bei Laune hält. Mit Als nächstem Streifen soll Marion den Durchbruch schaffen. Bis ihr jemand zwei Kugeln durch den Kopf jagt und ihrer Karriere ein abruptes Ende bereitet. Ein solch kaltblütiger Mord könnte Roches Geschäfte ganz schön durcheinanderbringen. Doch Hollywood wäre nicht die Stadt der Illusionen, wenn man mit Gefallen und Schmiergeldern den ganzen Vorfall nicht unter den Teppich kehren könnte, um gleich danach weiter drehen zu können. Wären da nicht Steve Mason, Facharzt für Seuchen und absolut integrer Hollywood-Hasser, und der unbestechliche Senator Daniel Webster. Beide wollen den Mord aufklären. Für Mason beginnt damit eine Achterbahnfahrt durch die Glanzwelt der Filmstadt – verführerische Starlets, windige Produzente, brutale Schlägertypen, sauffreudige Drehbuchautoren. Und ein Geheimnis, das manch ein Filmtalent mit dem Leben bezahlen wird.
Kommentar
Ein weiterer Hollywood-Krimi, der sich mit seinen exzentrischen Figuren nicht sonderlich von anderen in der Filmmetropole angesiedelten Krimis unterscheidet. Von ausufernden Partys, dekadenten Landsitzen, unterwürfigen Stiefelleckern, knisternder Erotik, wuchernder Korruption, obligatorischer Erpressung, kaltblütigem Mord – alles wohl bekannt. Der Unterschied zwischen Sale und Autoren wie Nixon, Keene, Campbell oder Chandler, liegt in der Wahl des Protagonisten – statt eines hartgesottenen Hollywood-Schnüfflers wie Garrity, Holman oder Whistler, schickt Sales den Facharzt Mason ins Rennen. Einen reichlich trockenen, ehrbaren Mediziner, der einen deutlichen Gegenentwurf zu allen Charakteren um sich herum darstellt. Der ganze Schmutz hinter dem amerikanischen Traum perlt an seiner eisernen Standfestigkeit ab. Beinahe wenigstens, denn durch einen unbedachten Moment der Galanterie gerät er in den Sog um einen brutalen Mord. Der fußt natürlich auf dunklen Geheimnissen und Erpressung (es ist immerhin Hollywood). An manchen Stellen borgt sich Lazarus Nr. 7 dabei den Flair klassischer Horrorfilme aus – zumindest wenn der verschrobene Doktor Lekro mit seiner Besessenheit für das Thema Reanimation und sein abgelegenes Laboratorium ins Spiel kommen. Früher oder später wird Mason dann natürlich selbst Ziel des Killers, löst am Ende alles in Wohlgefallen auf und kriegt sogar das Mädchen. So sehr Mason die Filmwelt hasst, so sehr kriegt er ein Filmende.
Fazit
Akzeptabler Hollywood-Krimi, der einen eher ungewöhnlichen Auslöser für alles Übel hat.
Fakten
Lazarus Nr. 7
Originaltitel: Lazarus #7, 1942
Richards Sale