Die aparte, wohlhabende Celia (Joan Bennett) heiratet den Architekten Mark Lamphere (Michael Redgrave) und verbringt mit ihm die Flitterwochen. Ihr Mann, den sie eigentlich noch gar nicht richtig kennt, kommt ihr bald schon seltsam vor. Auch Marks Sekretärin Miss Robey (Barbara O Neil) scheint ein Geheimnis zu haben. Wie sich herausstellt, war der gestört wirkende Mark schon einmal verheiratet, außerdem gibt es ein Kind aus dieser Ehe. Marks erste Frau ist unter rätselhaften Umständen ums Leben gekommen. Indizien häufen sich, dass er ein Frauenmörder ist und Celia sein nächstes Opfer. Des Rätsels Lösung muss in dem geheimnisvollen Zimmer liegen, dessen Tür immer verschlossen bleibt…
Kommentar
Der zweite Film, den Lang unter der Flagge seiner eigenen Firma Diana Productions produzierte (der erste war Scarlet Street von 1945 mit Edward G. Robinson). Dem Psychodrama Secret Beyong the Door… wurde vorgeworfen, sich als Mystery-Liebesgeschichte schwer bei Hitchcocks Rebecca (1940) bedient zu haben. Die Handlung wenigstens weist einige Parallelen auf – Hochzeit mit einem geheimnisvollen Mann, Einzug in dessen Haus, am Ende dann ein ähnliches Finale. Aber Langs Film wagte weitaus mehr und transportierte die Seelenzustände seiner Protagonisten auf die Leinwand. Eingebettet in starke Bildkompositionen, freudsche Psychologie und Thrillerelemente entfaltet sich ein sehr sehenswertes (Liebes-)Drama. Die Kamera oblag Stanley Cortez, die Musik komponierte Miklós Rózsa. Da Joan Bennett ebenfalls Teilhaberin der Firma war, lag es nahe, ihr die Hauptrolle zu geben. Ihr gegenüber stand Michael Redgrave, dessen glatte, zurückhaltende Art ideal zur gespaltenen Persönlichkeit des gequälten Mark Lamphere passt. In dieser Konstellation lotete Lang die seelischen Untiefen seiner beiden Figuren aus und führte diese in eindringlichen Bildern zusammen. Traumatische Erinnerungen, Schuld und Vorahnung mischte er zu einer visuellen Reise zwischen Traum und Realität. Zum einen Marks Obsession für historische Räume, die er im Keller seines Anwesens originalgetreu einrichtet, im Glauben, dass jedem dieser Zimmer eine tiefe Emotion innewohnt, die er so konservieren kann. Was quasi eine Mindmap seiner selbst ergab. Zum anderen Celias Suche – anfangs nach Nervenkitzel, später nach Erfüllung und Geborgenheit, die sie durch jene Räume und durch das seltsame Beziehungsgeflecht der Anwohner der Villa irren lässt (Marks dominante Schwester, sein schweigsamer Sohne aus erster Ehe, die abweisende Haushälterin), um am Ende sich selbst und ihre Liebe zu finden.
Fazit
Visuell beeindruckender und phasenweise sehr spannender Psychothriller.
Fakten
Deutscher Titel: Das Geheimnis hinter der Tür
Alternative Titel & Arbeitstitel: –
Studio: Diana
Regisseur: Fritz Lang
Darsteller: Joan Bennett, Michael Redgrave, Anne Revere
Drehbuch: Silvia Richards
Musik: Ben Mink
Basierend auf: Einer Idee von Rufus King