Yeah, top spot. And I’m just one punch away.
Der Boxer Bill “Stoker” Thompson (Robert Ryan) gehört mit 35 Jahren zum alten Eisen. Nach zahlreichen Niederlagen, will er es im Kampf gegen den aufstrebenden Tiger Nelson (Hal Baylor) noch einmal wissen. In der heruntergekommenen Kleinstadt Paradise City steigt er erneut in den Ring, gegen den Willen seiner Frau Julie (Audrey Totter). Dabei ahnt er nicht, dass sein Manager Tiny (George Tobias) ihn an den Gangster Little Boy verkauft hat. Als er sich weigert, auf die Bretter zu gehen, eskaliert die Situation.
Kommentar
I remember the first time you told me that. You were just one punch away from the title shot then. Don’t you see, Bill, you’ll always be just one punch away.
Allein die Eröffnungssequenz von The Set-Up ist ein cineastischer Leckerbissen. In einer langen, gleitenden Kamerafahrt fängt Wise durch seinen Kameramann Milton R. Krasner die seltsame Atmosphäre vor der Boxhalle ein und stellt die Akteure vor. Es ist eine eigene kleine Welt zwischen Boxring, heruntergekommenem Hotel und der Spielhalle Dreamland, vor der am Ende auch Stokers Traum in Rauch aufgeht. Dort treffen sich Verlierer, kaputte Boxer, hoffnungsvolle Neulinge und halbseidene Herrschaften, um für diese eine Nacht alles zu vergessen. Das Grölen in der Arena, der Geruch nach Schweiß und Popcorn, die Aussicht auf ein paar Dollar bei einer Wette – sobald die Glocke ertönt und die Boxer aufeinander losgehen, verwandelt sich die Menge in eine blutgierige Masse. Dahinter verschwimmen die Einzelschicksale der Kämpfer, die in der engen Umkleide gedrängt sitzen und selbst den Traum vom großen Sieg träumen. Stoker ist da keine Ausnahme (Well, that’s the way it is. You’re a fighter, you gotta fight.). Seine Hoffnungen und Sehnsüchte steigen und fallen in 72 Minuten, die von der Uhr vor dem Hotel eingefangen werden. Damit ist The Set-Up einer der ersten Filme, der in Echtzeit spielt und somit Wegbereiter für ein modernes Konzept wie Joel Surnows 24. Gedreht wurde in 20 Tagen und Robert Ryan meisterte seine Rolle als Boxer ausgezeichnet, auch weil er als Student einmal Boxmeister des Dartmouth College war.
Fakten
Deutscher Titel: Ring frei für Stoker Thompson, Verbrechen im Boxring
Alternative Titel & Arbeitstitel: –
Studio: RKO
Regisseur: Robert Wise
Darsteller: Robert Ryan, Audrey Totter, George Tobias
Drehbuch: Art Cohn
Musik: Constantin Bakaleinikoff
Basierend auf: Joseph Moncure Marchs gleichnamigem Gedicht