Charles Bind is No. 1 – the man everbody wants!
Es gibt nur einen Topagenten des British Military Intelligence – Charles Bind. In allen Belangen eine 1 – keine Null oder Doppelnull notwendig. Ein Agent der Spitzenklasse, der mit seinen beiden .357 Magnum die Bösen zu Fall bring, mit seinem Charme reihenweise die Frauen. Als Bind vom Geheimdienst darauf angesetzt wird, den verschwundenen Diplomaten Lord Dangerfield ausfindig zu machen, muss er die Poleposition mit all seinem Können verteidigen. Denn der sinistere Senator Orchid plant Übles mit seiner Lordschaft. Um den Agenten auszuschalten, aktiviert der Schurke den Meisterkiller Jensen Fury, der sich nicht umsonst Ultra One nennt. Charles braucht nicht nur seine Superagentenfähigkeiten, sondern auch coole Gadgets, um sich und die sexy Tochter von Lord Dangerfield, Charlotta „Lotta“ Muff, aus einer wahren Flut von Mordanschlägen zu retten, ehe er mit seinen Magnums für Gerechtigkeit sorgen kann.
Kommentar
Die Damen sind hin und weg von Superagent Bind – dermaßen, dass die ein oder andere sich in seiner Gegenwart in ihre Einzelteile auflöst. Da geht mal ein Sprengsatz mit der einen durch, eine andere nimmt ein Säurebad. Zugegeben, es liegt nicht immer an seinem Charme, sondern eher an der Kette von perfiden Mordanschlägen, die sich seine Widersache ausgedacht haben. Aber eine Nr. 1 kriegt man eben nicht unter. Er ist unwiderstehlich, ein perfekter Schütze, hat für jede Notlage das passende Gadget. Klingt vertraut? Kein Zufall, denn Licensed To Love & Kill ist die Romanfassung des gleichnamigen Films aus dem Jahre 1979. Die Abenteuer der Nr. 1 sind eine direkte Parodie auf Bond und Konsorten. Da gibt es den verschrobenen Techniker aus Abteilung K, der Bind und seinen schneeweißen Lagotza mit allerlei Gadgets ausrüstet, das bildhübsche Love Interesst mit dem Spitznamen Lotta Muff, oder die in stiller Liebe entflammte Chefsekretärin Miss Martin. Ebenso eine stattliche Anzahl von Schurken – verrückte Wissenschaftler, bärenstarke Schlägertypen, Peitsche schwingende Zwerge, Brüste schwingende Killerinnen. Auch der schwerreiche, größenwahnsinnige Oberbösewicht darf natürlich nicht fehlen. In diesem Fall mit dem bezeichnenden Namen Luzifer Orchid, der jedes Versagen seiner Untergebenen gnadenlos und brutal bestraft. Allerdings hat er keine weiße Katze.
Regie bei Licensed To Love & Kill (auch The Man from S.E.X.) führte Low Budget-Experte Lindsay Shonteff, der seinen Helden noch zwei weitere Male auf die Leinwand brachte – in Number One Gun (1990) und No. 1 of the Secret Service (1977). Die Romanfassung hat den Vorteil, dass sie nicht am Low Budget verzweifeln muss und somit die haarsträubenden Actionszenen und zahlreichen Todesarten zwar überzogen, aber wenigstens nicht billig wirken. Stilistisch ist die Adaption flott und locker, wie es sich für eine Agentenparodie gehört. Das verquere Frauenbild ist allerdings reichlich schlecht gealtert. Aber wenn man einen solchen Titel in die Hand nimmt, muss man sich auf sowas wohl einstellen.
Fazit
Wenig überraschend kein Flemming. Aber wer auf die zwei Nullen verzichten kann, bekommt typische Agentenkost im parodistischen Gewand.
Fakten
Licensed to Love and Kill
Originaltitel: Licensed to Love and Kill, 1979
Robyn Smith