to shirk (engl.): sich entziehen; ausweichen; sich vor etwas drücken
Ellerslie Penrose, ein junger Finanzmakler, ist der einzige Bewohner eines heruntergekommenen Bürohauses in Auckland, dessen übrige Etagen nur noch ein paar kleinere Firmen beherbergen. Eines Morgens kommt er an einer Polizeisperre vorbei, hinter der die grässlich zugerichtete Leiche eines Antiquitätenhändlers liegt. Ganz in der Nähe findet er zufällig die Brieftasche des Toten und behält sie. Ein gefährlicher Schritt, denn von nun an ist Penrose vom Drang besessen, mehr über den Mord zu erfahren. Seine Suche führt ihn an bizarre, luxuriöse, heruntergekommene und traurige Orte der Großstadt. Dabei stößt er auf das Tagebuch eines Engländers aus dem 19. Jahrhundert, dessen Inhalt klingt wie eine Wahnvorstellung. An die glaubt Penrose langsam selbst, denn der Inhalt des Tagebuchs greift in seine Realität ein – Leute, die längst tot sein müssten, tauchen auf. Und eine unheimliche Mordserie beginnt …
Kommentar
Ein sprachlicher schöner Mystery-Thriller mit einem viel versprechenden Anfang, der aber gegen Ende deutlich an Fahrt verliert und Zusehens verworren wird, bis die Auflösung sich als halbgarer Kompromiss zwischen Mystery und Psychothriller entpuppt. Wirklich schade, denn mit Penrose, der heimlich alleine in seinem Büro haust – in einem Zimmer, dessen Fenster schwarz gestrichen sind, nur zur Kellnerin Wilhelmina eine brüchige Beziehung hegt, und sich kopfüber in eine Angelegenheit stürzt, die so gar nichts mit seiner bisherigen Welt zu tun hat, gibt es durchaus einen guten Noir-Helden. Ein besessener Protagonist, der in seiner Obsession Wahrheit und Phantasie nicht mehr auseinander halten kann und sich selbst und auch seine Geliebte in Gefahr bringt.
Fakten
Shirker
Originaltitel: Shirker, 2000
Chad Taylor