
Nach zwei Jahren des Umherstreifens kehrt Steve Thompson (Burt Lancaster) nach Los Angeles zurück, um seinen alten Job als Fahrer eines gepanzerten Wagens wieder aufzunehmen. Doch weder die Arbeit noch seine Familie sind der wahre Grund für seine Rückkehr – vielmehr ist es seine Exfrau Anna (Yvonne De Carlo). Denn obwohl er vorgibt, die Trennung überwunden zu haben, lassen ihn ihre Reize nicht los. Wie hypnotisiert streift er um sie herum, lässt sich von ihrem Feuer anstecken und spürt gleichzeitig den alten Streit, der zum Bruch der Ehe führte. Auch als er erfährt, dass Anna nun mit Geld in Form des gefährlichen Gangsters Slim Dundee (Dan Duryea) verheiratet ist, kann er nicht von ihr lassen. In seiner Verzweiflung unterbreitet er dem Verbrecher einen wagemutigen Plan – den Überfall auf einen gepanzerten Wagen, den Steve fahren wird. Doch muss er damit rechnen, dass ihn die Ganoven aufs Kreuz legen werden. Und ganz sicher, dass Anna mit ihm durchbrennen wird, kann er sich auch nicht sein. Aber es gibt kein Zurück mehr. Am Ende warten Enttäuschung, Betrug und Mord.
Kommentar
Zwei Jahre nach seinem The Killers (1946) lieferte Siodmak einen weiteren Klassiker des Film noir ab. Basierend auf der Romanvorlage des Pulp-Autors Don Tracey, entfaltet sich durch Rückblenden und Voice-Over ein fataler Ablauf von Situationen, an deren Ende ein pechschwarzes Finale steht. Aufhänger ist der Raubüberfall auf einen Geldtransporter, der den endgültigen Fall des Protagonisten kennzeichnet. Im Hintergrund geht es dabei um klassische Noir-Themen – Liebe, Misstrauen, Eifersucht, Habgier, Betrug und Mord. Die Figur des Steve bereitet seinen Niedergang selbst vor – wie ein Schlafwandler gerät er in eine tödliche Spirale, an deren Ende er sein Glück mit seiner Exfrau sieht, ohne dass er auf die Warnungen seiner Familie oder Freunde hört. Er wird Opfer einer Famme fatale, die blendend besetzt ist mit Yvonne DeCarlo – hübsch, eigenwillig, verführerisch und lebendig (und sie trägt Hosen!). Wie ein pubertierender Junge stellt er ihr nach, gibt sich locker und cool, nur um ihr völlig zu erliegen und seinen Kopf in die Schlinge zu legen. Komplettiert wird das Funken schlagende Duo von Dan Duryea, der als öliger Gangster Slim Dundee seinen Teil zur Atmosphäre von Criss Cross beiträgt.
Neben Alan Napier haben Percy Helton (The Crooked Way, Kiss Me Deadly), Raymond Burr und Tony Curtis (als Annas Tanzpartner) kleine Nebenrollen.
Nach einer eindringlichen, mit Paranoia durchzogenen Krankenhausszene, ist es vor allem das dramatische Ende, das den Film in Erinnerung bleiben lässt. Nicht unbedingt konsistent (warum sollte die Polizei plötzlich auftauchen?), kulminieren in ihm alle Bitterkeiten der Noir-Welt.