Heute auf dem Gipfel des Erfolges, ein angesehener Anwalt und Gangsterschreck, verheiratet mit der schönsten Frau Kaliforniens – am nächsten Tag verarmt, entehrt, betrogen, von der Umwelt und der Polizei verfolgt, des zweifachen Mordes verdächtigt, auf der Flucht vor Ku-Klux-Klan und Lynchjustiz. Achtundvierzig Stunden werden für Rechtsanwalt Shannon zu einem nicht endenwollenden Alptraum, der von den Boulevards Hollywoods bis in die schwelenden Sümpfe der Wälder Georgias führt – anscheinend ohne Ausweg, ohne Sinn, ohne Hoffnung. Bis der Morgen graut…
Kommentar
Keenes zweiter Roman Es gibt kein Entrinnen aus dem Jahr 1951 hätte gut als Vorlage für einen klassischen Film noir dienen können – die Bestandteile sind in seinem Roman alle vorhanden. Der unschuldige Protagonist, der durch eine Reihe unglücklicher Umstände alles verliert, eine hinterhältige Intrige, Mord, eine schöne Frau mit fragwürdiger Überzeugung und natürlich skrupellose Gangster. Das alles in dramatische achtundvierzig Stunden eingebettet, an deren Ende für Shannon entweder alles vorbei ist, oder eine letzte Chance auf Rettung wartet. Wäre eine Rolle für Humphrey Bogart, oder Fred MacMurray gewesen. Aber von Day Keene haben es kaum Romane auf die Leinwand geschafft, eine Ausnahme war immerhin der sehenswerte Wie Raubkatzen (1964) mit Jane Fonda und Alain Delon.
Fazit
Das Schema für Es gibt kein Entrinnen ist bekannt und sollte weder große Überraschungen, noch Enttäuschungen bereithalten. Keene jagt seinen Protagonisten routiniert durch dessen Niedergang, hat die ein oder andere erwartungsgemäße Wendung parat und hält den schnellen Stil über den gesamten Roman bei. In Shannons Südstaatenheimat kommt dabei sogar noch ein Schwung Atmosphäre hinzu.
Fakten
Es gibt kein Entrinnen
Originaltitel: The Passion Murders / Farewell to Passion, 1951
Day Keene