Freunde, der Urlaub fing gut an. Mir war ein Vorderreifen geplatzt. Ich suchte den Kreuzschlüssel, als die Sportmaschine aus dem blauen Nachmittagshimmel herunterstieß. Ich winkte ihr zu. Besser wäre ich gleich in Deckung gegangen.Eine Ladung Ziegelsteine machte meinen Buick zum Schrotthaufen.
Der Highway lag verlassen, und bis Rock Springs waren es noch fünfzehn Meilen. Fluchend marschierte ich los. Dann sah ich die Geier. Immer enger zogen sie ihre schwarzen Kreise. Die Mahlzeit schien zubereitet. Ich dachte an ein sterbendes Tier. Ich irrte mich. Die Mahlzeit hatte zwei Beine. Nicht vier…
Kommentar
Ed Noon, der sich im Lauf seiner Karriere vom hartgesottenen Privatdetektiv der Nachkriegszeit zum Spezialagenten des Präsidenten in den Swinging Sixties gemausert hat, wagt in Der Looping-Mörder eines seiner größten Unterfangen – Urlaub machen. Dass der Trip nicht am Pool, sondern mitten in der Wüste endet, dürfte wenig überraschen. Statt Schönheiten im Bikini, erwarten ihn dort Damen mit Gewehren. Statt Cocktails ein paar Stangen Dynamit. Statt einer netten Partie Poker, ein riskante Suche nach einem verschollenen Schatz. Ergänzt durch allerlei psychopathischen Charakteren, liefert Der Looping-Mörder, was ein Ed Noon-Roman liefern soll: Knackige Unterhaltung, keinen Tiefgang.
Fazit
Ein kurzer Hard-boiled-Flug, kein Grund sich zu überschlagen.
Fakten
Der Looping-Mörder
Originaltitel: The Brutal Kook / Lust Is No Lady, 1965
Michael Avallone