Der Mord an einer minderjährigen, thailändischen Prostituierten ruft die Pariser Ermittler auf den Plan. Die Leiche wird unter einem Stapel Hosen in einer Näherei gefunden. Hier fristen illegale türkische Einwanderer als Schneider ihr Dasein und die beginnen im Frühjahr 1980 gerade, sich zu organisieren und auf die Straße zu gehen. Dass in der Näherei auch noch Drogen umgeschlagen wurden, hinter denen eine rechtsradikale türkische Gruppierung steckt, deren Verbindungen bis weit hinauf in den internationalen Waffen- und Drogenhandel reicht, vereinfacht die Sache für Kommissar Daquin und seine Mannschaft nicht gerade.
Kommentar
Die Polizisten sind die Guten. Irgendwie zumindest. Im Sumpf des illegalen Einwanderertums, Drogenhandels und türkisch-rechtsradikalen Milieus gibt es so manche Ermittlungsmethode, die nicht ganz der Norm entsprechen mag, in den Händen von Kommissar Daquin und seinem Team aber durchaus zum Erfolg führt. Auf diesem Weg begleitet Dominique Manotti die Protagonisten in die aufgeladene Atmosphäre des Jahres 1980, zeichnet in kurzem, prägnanten Stil Figuren, die sich in einer komplexen und gefährlichen Welt zu behaupten versuchen. Und wie für den französischen Neo-Polar beinahe üblich (und der Reihe in Assoziation A wichtig), stark links geprägt mit kritischem Blick auf das System und die Rädchen darin. Allerdings sind es vielleicht ein bisschen viele kriminelle Energien, die in Hartes Pflaster aufgezogen werden. Drogenhandel, Waffenschmuggel, Prostitution, Kinderpornografie, Mord, politischer Komplott und religiöser Fanatismus – gegen Ende ist die Geschichte deutlich überfrachtet.
Im Anhang zudem ein Interview mit der Autorin.
Fakten
Hartes Pflaster
Originaltitel: Sombre Sentier, 1995
Dominique Manotti