Eine Erpresserorganisation versetzt die Reichen und Mächtigen Englands in Angst und Schrecken. Ihre Opfer erhalten eine Zahlungsaufforderung und das Zeichen der Verbrecher – einen roten Kreis. Weigern sie sich zu zahlen, erwartet sie der Tod. Und obwohl die Polizei mit Inspektor Parr alles daran setzt, die Kriminellen zu überführen, werden die ersten Erpressungsopfer ermordet. Kein Wunder, dass damit die Zahlungswilligkeit steigt. In ihrer Verzweiflung engagiert die britische Polizei den Privatdetektiv Derrick Yale, dessen Betätigungsfeld psychometrische Ermittlungen sind – Hellseherei. Trotz aller Skepsis, bringen ihm seine übernatürlichen Ermittlungen erste Erfolge. Doch je näher die Ermittler dem geheimnisvollen Hintermann des roten Kreises kommen, desto skrupelloser schlägt die Organisation zurück. Bald gerät auch Yale auf die Abschussliste. Und dann kündigt der rote Kreis seinen größten Coup an, der, sollte er gelingen, die britische Insel in ihren Grundfesten erzittern lassen könnte. Parr und Yale müssen noch einmal alle Brillanz aufbieten, um das Unheil abzuwenden. Doch wem können sie trauen? Sind sie nicht schon selbst vom roten Kreis eingeschlossen?
Kommentar
Mit dem scheinbar übernatürlich begabten Derrick Yale und dem stoischen, etwas müde wirkenden Inspektor Parr wirft Wallace ein durchaus interessantes Ermittlerteam ins Rennen, das gegen eine annähernd perfekt organisierte Verbrecherbande antreten muss. Der eine verfolgt seine Spuren mit unüblichen Methoden und ersten Erfolgen, der andere mit ausdauernder Polizeiroutine und erheblichen Rückschlagen. So richtig grün werden sich beide dadurch nicht, arrangieren sich aber, so gut es geht. Das haben sie auch bitter nötig, denn der rote Kreis ist eine gut geölte Maschinerie, unter deren Räder jeglicher Widerstand zerquetscht wird. Sie müssen alles daransetzen, den geheimnisvollen Hintermann, der seine Bandenmitglieder durch hohe Bezahlung und Erpressung gefügig macht, auffliegen zu lassen, ehe der sein Meisterstück durchziehen kann. Doch mögliche Zeugen sterben ihnen unter den Händen weg, dazu verkompliziert die kaltblütige Thalia Drummond und der naive Millionärssohn Jack Beardmore die ganze Angelegenheit noch weiter.
In bester Wallace-Manier macht sich ein jeder verdächtig, während das Geflecht an dunklen Machenschaften immer undurchsichtiger wird. Immerhin geht es diesmal nicht um eine reiche Erbin in Nöten und auch die Ermittler bleiben frei von romantischen Beweggründen.
Der rote Kreis bildete 1960 auch die Romanvorlage für die zweite deutschsprachige Wallace-Verfilmung, besetzt mit Renate Ewert, Klausjürgen Wussow und Eddi Arent.
Fazit
Guter Wallace-Stoff, eng getaktet, durchaus spannend.
Fakten
Der rote Kreis
Originaltitel: The Crimson Circle, 1922
Edgar Wallace