Jim Steele, ein hoch dekoriertes Fliegerass, fängt nach dem Krieg eine Stelle als Sekretär des einflussreichen Londoner Rechtsanwalts Salter an. Ein Job, den er mehr recht als schlecht ausfüllt. Zum einen hegt er eine tiefe Abscheu gegen Salters Hautmandanten, den arroganten Lebemann Digby Groat, zum anderen beschäftigt er sich lieber mit einem zwanzig Jahre zurückliegenden Verbrechen – dem Verschwinden einer reichen Erbin. Dass beide Angelegenheiten auf schreckliche Art und Weise miteinander verschlungen sind, muss er bald darauf feststellen. Denn eine geheimnisvolle Dame in schwarz hinterlässt blaue Handabdrücke, um Angst und Schrecken zu verbreiten. Und zwar nirgendwo anders, als in der Villa des herrischen Groat und dessen wahnsinniger Mutter. Und genau dort hat die hübsche Dorothy Danton eine Stelle angenommen, in die sich Steele nicht nur verliebt hat, sondern die er für die vor zwei Jahrzehnten verschollene Erbin hält. Schon bald drohen ihnen beiden tödliche Gefahren, denn Digby Groat entpuppt sich nicht nur als Sadist, sondern als Drahtzieher ganz anderer Geschäfte. Steele muss all seinen Scharfsinn und seine Ausdauer einsetzen, um sein Mädchen zu retten.
Kommentar
Die Wallace-Formel – ein lange zurückliegendes Verbrechen, Verschwörer, gutherziger Held und eine reiche Erbin in Bedrängnis. Wie gewohnt offenbaren sich dem wackeren Helden und dem Leser Stück für Stück die tragischen Ereignisse, die auch noch zwanzig Jahre später dramatische Auswirkungen auf alle Beteiligten haben. Die Protagonisten Steele / Danton bleiben austauschbar – glatt und gut und am Ende ein Paar. Ihnen gegenüber steht allerdings ein überraschend labiler und sadistischer Schurke. Kein brillanter Meisterverbrecher, sondern ein gequälte und quälender Antagonist, dem nach und nach alles entgleitet und der am Ende selbst zum Spielball seiner Intrigen wird.
Fazit
Solange man keine ungewöhnliche Story erwartet, macht man mit Die blaue Hand nichts falsch.
Fakten
Die blaue Hand
Originaltitel: The Blue Hand (Beyond Recall), 1925
Edgar Wallace