Privatdetektiv Marlowe (Robert Mitchum) lässt sich vom grobschlächtigen Exknacki Moose Malloy (Jack O’Halloran) engagieren, dessen Freundin Velma aufzutreiben. Die hat Moose nämlich vor seinem Zwangsurlaub vor sieben Jahren das letzte Mal gesehen. Also fängt Marlowe an, in der Vergangenheit zu wühlen. Doch die mysteriöse Velma bleibt verschwunden. Stattdessen tauchen mehr und mehr Leichen, Killer, Erpresser und die verführerische Helen Grayle (Charlotte Rampling). Der alternde Privatdetektiv hängt bald tief in einem mörderischen Fall.
Kommentar
Eine weitere Chandler-Verfilmung (siehe auch Murder, My Sweet), besetzt mit niemand anderem als Robert Mitchum in der Rolle des zähen Privatschnüfflers. Und wie so oft, wird die Romanvorlage dabei angepasst. Da entfallen zahlreiche Figuren und Handlungsstränge, aus dem Seelendoktor Amthor wird eine fettleibige Puffmutter. Damit muss man wohl immer leben. Dafür weiß der Film an Atmosphäre zu überzeugen – sehr detailverliebtes Setting, gute Besetzung. Neben Mitchum findet sich ein weiteres Noir-Urgestein: John Ireland als in die Jahre gekommener Bulle Nulty. Und Sylverster Stallone in einer Nebenrolle. Die wahre Krönung ist jedoch der kurze Auftritt von Jim Thompson in der Rolle des Richters Grayle.
Dennoch … trotz der lakonischen Off-Erzählung, reichlich Action und einem Querschnitt durch den gescheiterten amerikanischen Traum, leidet die 75er Fassung an einem heiklen Punkt: Überalterung. Mitchum spielt gut, keine Frage – sein Marlowe ist müde und melancholisch. Aber eben doch einen Tick zu alt.
Fakten
Deutscher Titel: Fahr zur Hölle, Liebling
Alternative Titel & Arbeitstitel: –
Studio: ITC
Regisseur: Dick Richards
Darsteller: Robert Mitchum, Charlotte Rampling, John Ireland
Drehbuch: David Zelag Goodman
Musik: David Shire
Basierend auf: Raymond Chandlers Farewell, My Lovely