Vier Menschen in zwei Welten steuern auf eine schicksalhafte Nacht zu.
Die Kunststudentin Emilia (Eva Green) reizt die Extreme ihrer Universitätsprojekte aus – sei es, dass sie fünf wildfremde Menschen observiert, oder ihre Selbstmordversuche per Videokamera festhält, nur um danach im Krankenhaus feststellen zu müssen, dass ihre Mutter sich keinen deut darum schert. Ihre eigenen Dämonen lassen Emilia nicht ruhen und der Tod scheint die naheliegende Lösung zu sein …
Esser (Bernard Hill) ist auf der Suche nach seinem Sohn. Der ist in London verschwunden und so macht sich der Vater auf eine verzweifelte Reise, denn schon einmal hat er ein Kind verloren. Und tatsächlich findet er eine Spur, die ihn jedoch geradewegs in Lebensgefahr bringt.
Am Tag seiner Hochzeit sitzengelassen, holen Milo (Sam Riley) die Erinnerungen seiner Kindheit ein. Wie aus dem Nichts taucht seine Jugendliebe wieder auf und seine Gefühle entflammen erneut. Doch je mehr er sich an sie klammert, desto deutlicher werden die Zeichen, dass sie nicht ist, was sie scheint
Preest (Ryan Philippe) ist der einzige Mann ohne Glauben in Meanwhile City. Der einzige, den die Stadtoberen nicht kontrollieren können. Während um ihn herum Religionen wie Geschwüre wuchern, durchstreift Preest als einsamer Rächer den Stadtmoloch – auf der Suche nach dem gefährlichsten aller Sektenführer: Dem Individuum. Und wenn er diesen gefunden hat, wird er ihn umbringen.
Kommentar
Franklyn will viel – vier Protagonisten beleuchten, zwei Welten umfassen und das alles nach 98 Minuten zusammenführen. Das gelingt zwar, aber nur in bescheidenem Maße. Während das Setting der von fanatischen Religionen durchsetzten Stadt stimmungsvoll und duster ist, verwandeln sich die Geschichten der anderen Protagonisten in ein Drama ohne wirklichen Tiefgang. Dabei sind die schauspielerischen Leistungen von Eva Green und Sam Riley durchaus gut, aber es genügt nicht für einen wirklichen Sog ins Innere des Franklyn-Kosmos. Vielleicht war McMorrow auch zu fixiert darauf, die Stränge am Ende zu verknüpfen statt seinen Figuren wirklichen Freiraum zu geben. Wie Preest, Esser, Emilia und Milo schließlich irgendwie am gleichen Ort auftauchen ist ziemlich bemüht, um dann auch noch in einem vermeintlichen Happy End zu gipfeln. Das soll es gewesen sein, nach der anfänglichen und genussvollen Orientierungslosigkeit? Eine simple Liebesgeschichte und ein kranker Killer?
Fazit
Die Idee und visuelle Umsetzung von Meanwhile City ist atmosphärisch und sehr gelungen. Leider verliert sich ihre Bedeutung im Verlauf des Films.
Die letztendliche Verknüpfung der vier Protagonisten und schließlich die finale Auflösung halten der erahnten Komplexität des Anfangs nicht Stand. Spätestens seit dem Maschinisten ist man mit der Scheinwelt eines potentiellen Killers vertraut.
Bildgewaltiger Streifen, der sich in zu vielen langweiligen Handlungssträngen verliert. Chance vertan. Handlungsschauplatz nur in Meanwhile City wäre um einiges interessanter gewesen.
Fakten
Franklyn (2008)
Deutscher Titel: –
Alternative Titel & Arbeitstitel: –
Studio: HanWay Films
Regisseur: Gerald McMorrow
Darsteller: Eva Green, Ryan Phillippe, Sam Riley
Drehbuch: Gerald McMorrow
Musik: Joby Talbot
Basierend auf: –