Fajardie schildert den Mai ’68 aus der Sicht von Freddy, einem proletarischen Linksradikalen, der im Gegensatz zu seinen Genossen aus gutbürgerlichem Haus alles riskiert und damit außer in Liebesangelegenheiten ziemlich auf die Schnauze fällt. Freddy ist der echte Revolutionär, der von einer falschen Revolution verraten wurde. Gescheitert ist die Revolution und ihre proletarischen Anhänger, die Bürgersöhnchen haben ihre Schäfchen ins Trockene gebracht, indem sie auf Seite ihrer Eltern wechselten. Freddy erschießt 1968 einen Flic aus Notwehr, muss deshalb Frankreich verlassen und verbringt 20 Jahren in diversen Befreiungsbewegungen bis er ins Paris der Mitterand-Jahre zurückkehrt. Doch die meisten seiner GenossInnen haben sich mit den Verhältnissen arrangiert.
Kommentar
Ein rotes Leben – so ähnlich könnte man Fajardies Roman noir umschreiben. Der (Leidens-)Weg des jungen Freddy – von seiner Zeit während der 68er Unruhen über seine Flucht Richtung Afrika bis zur Rückkehr nach Frankreich zwanzig Jahre später. Durchaus spannend, allerdings eben deutlich linkslastig (und somit etwas anstrengend, wenn man politisch nicht gar so feurig ist).
Fakten
Rote Frauen werden immer schöner
Originaltitel: Jeunes femmes rouges toujours plus belles, 1988
Frederic H. Fajardie