Wyatt ist ein Einzelgänger, Wyatt ist ein skrupelloser Verbrecher, Wyatt ist ein Profi. Seine Jobs erledigt er schnell und hart, vor Leichen schreckt er nicht zurück. Trotzdem laufen die Geschäfte einfach nicht mehr wie früher. Damals waren es eine Handvoll großer Coups, die ihm das Leben finanzierten, heute sind es eine Menge kleiner, mieser Jobs, die ihn über Wasser halten. Versicherungsgeschichten für Ivan Young zum Beispiel. Aber der besteht darauf, dass sein kleiner Bruder Sugarfoot dabei ist, um vom Profi zu lernen. Und es auch gleich vermasselt. Verständlich, dass Wyatt ihm eine Abreibung verpasst, ein fataler Fehler, dass er ihn am Leben ließ. Denn Sugarfoot – ein durchgeknallter Cowboy-Punk, sinnt auf Rache. Seine Chance kommt, als Wyatt einen besseren Job an Land zieht: die Rechtsanwältin Anna Reid will, dass er mit zwei Kollegen den Safe ihres Firmenpartners Finn ausräumt. Der dreiste Coup gelingt, aber plötzlich hat Wyatt nicht nur den stümperhaften Sugarfoot an den Hacken, sondern auch noch einen geheimnisvollen Profikiller – Bauer, ein Troubleshooter für das Syndikat. Das Pflaster wird ziemlich heiß…
Kommentar
Erster Roman der Wyatt-Serie. Eine schnelle, harte Geschichte um einen großen Job, in dem doppeltes Spiel getrieben wird. Klassische Gangsterfiguren in einem miesen Kosmos aus Raub, Prostitution und Mord. Einmal zur Hand genommen, rieseln die Seiten wie Sand aus dem Australischen Outback durch die Finger – heiß, trocken und gefährlich.
Einzig störend ist Dishers Betrachtung der Protagonisten – der Roman dreht sich um Wyatt, also folgt man seinem Tun. Nur gibt es Abstecher zu Sugarfoot, Bauer und Ivan – um die Spannung zu steigern okay, aber diese Annäherungen sind nicht konstant und wiederkehrend. Es fehlt etwas.
Fakten
Gier
Originaltitel: Kickback, 1991
Garry Disher